Gefahr der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit durch Wachstumshormone

Mann stirbt 38 Jahre nach Behandlung – Niederländische Forscher rechnen mit weiteren Todesfällen

Personen, die bereits vor Jahrzehnten mit dem Wachstumshormon HGH behandelt wurden, laufen Gefahr, die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJK) zu entwickeln. Das behaupten niederländische Forscher, die im Fachmagazin „Journal of Neurology, Neurosurgery and Psychiatry“ den Fall eines 47-jährigen Mannes aufrollten, der 38 Jahre nach der Behandlung mit einer geringen Wachstumhormon-Menge gegen Zwergwuchs an der Gehirnerkrankung starb.

HGH wurde seit 1959 bei entwicklungsgehemmten Kindern zur Förderung eines normalen Wachstums herangezogen, berichtet die BBC. Ursprünglich stammte das Wachstumshormon aus der Hirnanhangdrüse. Nachdem die Gefahr einer CJK-Übertragung durch HGH bekannt wurde, wird es künstlich hergestellt. Dennoch befürchtet das Team um die Forscherin Cornelia van Duijn von der Universität Rotterdam weitere ähnliche Todesfälle.

Bisher gingen Forscher von einer Inkubationszeit von maximal zwölf Jahren aus. Die Behandlung des Mannes mit einer geringen Dosis ist laut den niederländischen Wissenschaftlern der Grund für die außergewöhnlich lange Inkubationszeit. Im konkreten Fall erhielt der Patient lediglich eine fünftägige Behandlung mit dem Wachstumshormon, da eine umfassende Behandlung als unnötig erachtet wurde. Die Quelle des verwendeten Hormons ist unbekannt. „Da dieser Patient als einer der ersten Wachstumshormone erhielt, liegt es nahe, dass in den nächsten Jahren noch weiter Fälle der CJK auftreten werden“, schließen die Forscher. In den Niederlanden sind 564 weitere Personen registriert, die vor 1985 mit dem Wachstumshormon behandelt wurden. Laut der Forschergruppe sind diese von der Erkrankung nicht betroffen.

Media Contact

Sandra Standhartinger pte.online

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neues topologisches Metamaterial

… verstärkt Schallwellen exponentiell. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am niederländischen Forschungsinstitut AMOLF haben in einer internationalen Kollaboration ein neuartiges Metamaterial entwickelt, durch das sich Schallwellen auf völlig neue Art und Weise…

Astronomen entdecken starke Magnetfelder

… am Rand des zentralen schwarzen Lochs der Milchstraße. Ein neues Bild des Event Horizon Telescope (EHT) hat starke und geordnete Magnetfelder aufgespürt, die vom Rand des supermassereichen schwarzen Lochs…

Faktor für die Gehirnexpansion beim Menschen

Was unterscheidet uns Menschen von anderen Lebewesen? Der Schlüssel liegt im Neokortex, der äußeren Schicht des Gehirns. Diese Gehirnregion ermöglicht uns abstraktes Denken, Kunst und komplexe Sprache. Ein internationales Forschungsteam…

Partner & Förderer