Keine starren Grenzwerte für Cholesterin – Persönliches Gesamtrisiko zählt

Der Cholesterinspiegel ist zwar ein wichtiger Mosaikstein bei der Entstehung von Herz-Kreislauferkrankungen, das Gesamtrisiko lässt sich jedoch erst im Zusammenspiel mit den anderen Faktoren, wie Bluthochdruck, Zigarettenrauchen, Diabetes, Übergewicht, Stress oder Bewegungsmangel einschätzen. Mit jedem weiteren Risikofaktor vervielfältigt sich das Risiko für eine Erkrankung des Herz-Kreislauf-Systems.

Es gibt also keinen starren Normwert, der für jedermann gilt. Darauf macht die Lipid-Liga in einer aktuellen Stellungnahme noch einmal aufmerksam. Die Bestimmung des Gesamtcholesterins reiche nicht aus, um eine Behandlung in die Wege zu leiten. Werte von über 200 Milligramm pro Deziliter (mg/dl) Blut müssen jedoch Anlass für eine Bestimmung des „schlechten“ LDL- und des „guten“ HDL-Cholesterins sein. Je nach Vorliegen anderer Risikofaktoren lassen sich anschließend die so genannten LDL-Zielwerte festlegen.

Je mehr Risikofaktoren vorhanden sind, desto niedriger ist der Zielwert: Liegt außer einem erhöhten LDL-Wert kein oder nur ein zusätzlicher Risikofaktor vor, ist ein LDL-Wert bis 160 mg/dl tolerabel. Bei zwei oder mehr zusätzlichen Risikofaktoren sollte das LDL-Cholesterin maximal 130 mg/dl betragen. Höchstens 100 mg/dl sollten Patienten anstreben, die bereits an einer Herzgefäßerkrankung leiden oder einen Herzinfarkt hatten.

Dieser Wert gilt auch für Patienten, bei denen die Arterienverengung nicht das Herz, sondern andere Organe betrifft – etwa Durchblutungsstörungen im Gehirn oder aber in den Beinen, auch Schaufensterkrankheit genannt. Und für Patienten, bei denen das Herzinfarktrisiko zum Beispiel durch eine gleichzeitige Diabeteserkrankung zusätzlich erhöht ist, liegt der LDL-Zielwert unter 70 mg/dl.

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Dorothee Hahne aid infodienst

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