Zahnersatz beeinflusst Mundflora

Trägt ein Patient kupferhaltige statt kupferfreie Doppelkronen, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sich seine Kronen dauerhaft verfärben. Kupfer hat zudem eine antibakterielle Wirkung, wodurch die Mundflora verändert wird und weniger Bakterien die Kronen besiedeln. Zu diesem Ergebnis kommt Dr. Gabriela Maria Nowak in ihrer Studie, die sie an der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik im Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Universität zu Köln erstellt hat.

Trägt ein Patient kupferhaltige statt kupferfreie Doppelkronen, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sich seine Kronen dauerhaft verfärben. Kupfer hat zudem eine antibakterielle Wirkung, wodurch die Mundflora verändert wird und weniger Bakterien die Kronen besiedeln. Zu diesem Ergebnis kommt Dr. Gabriela Maria Nowak in ihrer Studie, die sie an der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik im Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Universität zu Köln erstellt hat.

Zahnersatz besteht meist aus Gold und verschiedenen anderen Metallen. Sie wirken auf die von Natur aus im Mund vorhandenen Bakterien und Pilze ein. Die gesunde Mundflora kann gestört werden. Umgekehrt haben auch die Keime im Mund Auswirkungen auf die Metalle.

Die Bakterienarten an und in den Kronen unterscheiden sich nicht wesentlich von denen an der Innenseite der Wange. Es sind also keine fremden Bakterien, die die bräunlichen bis schwarzen Verfärbungen auslösen. Auch sind die Farbänderungen nicht durch Beläge bedingt, die durch Reinigung zu entfernen sind. Vielmehr findet im Mundklima bei reduzierter Flora eine chemische Veränderung der kupferhaltigen Oberfläche der Kronen statt.

Dr. Nowak untersuchte Patienten mit speziellen zweiteiligen Kronen, die zu einer Prothese gehören. Eine solche Doppelkrone oder Teleskopkrone ist mit ihrem inneren Teil auf einen als Pfeiler hergerichteten Zahn zementiert. Der darüber sitzende äußere Teil, die sichtbare Krone, ist fest mit dem Prothesengerüst verbunden und mit diesem zusammen herausnehmbar. Kupfer wird dem Mischmetall der Krone zugesetzt, um seine Härte zu erhöhen. Die Innen- und Außenflächen der äußeren Krone verfär-ben sich dann häufiger.

Schon in wenigen Jahren wird es mehr Patienten über 60 Jahre geben als Kinder und Jugendliche unter 20, wie Dr. Nowak anführt. Mit fortschreitendem Alter nimmt die Anzahl verbleibender Zähne ab. Entsprechend gewinnt die Aufgabe an Bedeutung, die Kaufunktion wieder herzustellen, das Restgebiss zu stabilisieren und damit Menschen neuen Kaukomfort zu ermöglichen. Das Material und seine Verarbeitung wird bei Zahnersatz demnach eine immer wichtigere Rolle spielen.

Verantwortlich: Dagmar Lutz

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Gabriele Rutzen idw

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