Auslöser der Pubertät steckt im Gehirn

Ein spezieller Botenstoff namens Neurokinin B gibt dem Körper das Signal, das die an der Pubertät beteiligten Hormone freisetzt. Das entdeckten britische und türkische Wissenschaftler der Universitäten Cambridge und Cukurova.

Bei Kindern, die nie in die Pubertät gekommen waren, fanden sie defekte Gene für die Bildung dieses Hormons oder seiner Andockstellen. Die Identifizierung des „Pubertäts-Auslösers“ könnte Patienten mit abnormalem Pubertätsverlauf wie auch an Prostata oder Brustkrebs Erkrankten neue Behandlungswege öffnen.

Ausgangsort der Pubertät ist die Hirnanhangsdrüse. Von hier aus wird bei Eintritt in die Pubertät die Bildung der Sexualhormone Östrogen in den Eierstöcken oder Testosteron im Hoden reaktiviert, die in den ersten Lebensjahren eines Kindes noch abgeschaltet ist. Bisher wusste man, dass dieser Impuls von speziellen Nervenzellen ausgeht, deren Regulierung war jedoch unklar.

Das in der Hirnanhangsdrüse gebildete Hormon Neurokinin B scheint dieser entscheidende Einschaltknopf zu sein. Die Erkenntnis ist neu, denn es gab zwar im Vorfeld bereits Mäuse- und Rattentests, die auf eine Verbindung von Neurokinin B und der Pubertät schließen ließen, doch bestätigen erst die aktuellen Untersuchungen die Schlüsselposition des Hormons für die Pubertät.

„Die Entdeckung erklärt die Problematik von Patienten, die aufgrund eines Erbdefekts Probleme in der sexuellen Reifung zeigen, und sie gibt wichtige Hinweise für deren Behandlung“, betont Studienautor Robert Semple. Wertvoll sei die Erkenntnis auch für die Medikamentenentwicklung zur Bekämpfung hormonell bedingter Krebsarten wie Prostata- und Brustkrebs. Dennoch bilde die Erkenntnis der Schlüsselrolle des Neurokinin B erst ein Teil des Puzzles, das die Pubertät für die Wissenschaftler darstellt, so das Resümee der Forscher.

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Johannes Pernsteiner pressetext.austria

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