Alzheimer-Forschung: Neue Zusammenhänge zwischen Hirnschäden und Bewegungssstörungen festgestellt

Einige Patienten leiden jedoch unter einer erblichen Variante von Alzheimer. Wissenschaftler des Instituts für Neuropathologie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) haben in Zusammenarbeit mit einem internationalen Forscherteam einen weiteren Schritt zur Aufklärung der Krankheitsmechanismen der seltenen erblichen Form von Alzheimer geleistet. „Wir konnten zeigen, dass bei diesen Patienten Störungen der Bewegungskoordination vorliegen, die mit Schädigungen im Kleinhirn einhergehen“, erläutert Prof. Dr. Markus Glatzel, Leiter des Instituts für Neuropathologie.

Diese Kleinhirnschädigung sei ein Resultat der krankheitsauslösenden Genmutation und werde über eine Störung des Kalziumhaushalts in den Nervenzellen des Kleinhirns ausgelöst. Das internationale Forscherteam aus Deutschland (Hamburg, Köln), den Niederlanden, Spanien, Kolumbien und Kuba hat die Erkenntnisse jetzt in der Fachzeitschrift „Journal of Clinical Investigation“ veröffentlicht.

Literatur:
Diego Sepulveda-Falla et al. Familial Alzheimer’s disease–associated presenilin-1 alters cerebellar activity and calcium homeostasis. J Clin Invest. 2014;124(4)

Kontakt:
Prof. Dr. Markus Glatzel
Institut für Neuropathologie
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Martinistraße 52
20246 Hamburg
Telefon: (040) 7410-52218
E-Mail: m.glatzel@uke.de

Media Contact

Christine Trowitzsch idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Neue Lösungsansätze für wachsende Resistenzen gegen Pilzmedikamente

Resistenzen gegen Pilzmedikamente (sog. Antimykotika) stellen Gesundheitssysteme weltweit vor große Herausforderungen. Auch in Österreich erkranken jährlich etwa 130.000 Menschen an Pilzinfektionen, die oftmals auch tödlich enden können. Mit dem neuen…

Standardisierte Wasserkühlung ebnet Weg für AI

Rittal auf dem 2024 OCP Regional Summit Lissabon Künstliche Intelligenz (AI) verändert die Welt der IT-Infrastruktur. Der Bedarf an Rechenleistung und Kapazität wächst so stark, dass auch die Anforderungen an…

Partner & Förderer