Altersblindheit muss nicht sein

Ein Konsortium aus Vertretern aus der Sozialpolitik, der Ärzteschaft und der Gesundheitsbranche hat sich unter dem Namen „Bewahren Sie Ihr Augenlicht“ firmiert.

Ziel ist es, die Bevölkerung über die Folgen von Altersbedingter Makula-Degeneration (kurz AMD) aufzuklären und sie für das Thema der frühzeitigen Behandlung zu sensibilisieren.

„Es muss nicht sein, dass man im Alter schlecht sieht“, meint Andreas Bethke, Geschäftsführer des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes, der die Initiative mit gegründet hat. Mehr als vier Mio. Menschen würden alleine in Deutschland an AMD leiden. „Dabei weiß gerade einmal 14 Prozent der Bevölkerung überhaupt, dass es sich bei AMD um eine Augenkrankheit handelt“, erläutert Maximilian Gaßner, Ministerialdirigent am Bayrischen Saatsministerium für Arbeit.

AMD ist eine Erkrankung, die die Netzhaut im hinteren Bereich des Auges am sogenannten Gelben Fleck (der Makula) angreift. Die Makula sorgt dafür, dass der Mensch scharf sehen und somit lesen, Auto fahren und Gesichter er

kennen kann. Es gibt zwei Formen der AMD, die üblicherweise als „feuchte“ und „trockene“ Form bezeichnet werden.

Bei der trockenen bildet sich ein Teil der Netzhaut zurück, wird dünner und kann absterben. Dies führt zu einer schrittweisen Beeinträchtigung der Sehkraft. Derzeit gibt es keine wirkungsvolle Therapie, um die Schädigung des Augenlichts durch trockene AMD zu behandeln. Untersuchungen haben jedoch ergeben, dass eine Umstellung der Lebensweise sowie Nahrungsergänzungsmittel wie Vitamine, Mineralien und Antioxidantien den Verlauf verzögern können.

Die feuchte Altersbedingte Makula-Degeneration ist schmerzlos und bleibt zunächst oft unbemerkt. „Was auch das große Problem ist, denn die Patienten erkennen viel zu spät, dass sie krank sind“, sagt Gaßner. Im Fortlauf der Erkrankung wachsen neue, krankhafte Blutgefäße unter und in die Netzhaut. Sie sind die Ursache für Blutungen und manchmal auch Narbenbildung. Die feuchte AMD tritt nicht so häufig auf wie die trockene AMD, ist im fortgeschrittenen Stadium jedoch mit schwerwiegenden Sehverlusten verbunden. Jedoch ist die feuchte AMD im Gegensatz zu ihrem Bruder der trockenen im Frühstadium noch gut behandelbar.

Folge beider Varianten ist, dass Patienten unter einer erhöhten Lichtbedürftigkeit, höherer Blendungsempfindlichkeit und verminderter Wahrnehmung von Kontrasten leiden. Zudem tritt ein verzerrtes Sehbild, verminderte zentrale Sehschärfe und dunkle Flecken in der Mitte des Sichtfeldes auf. Die Experten empfehlen vor allem über 60-Jährigen sich einmal im Jahr einer Vorsorgeuntersuchung zu unterziehen. Gleichsam warnen sie aber auch vor den AMD fördernden Faktoren. So erkranken Raucher nicht nur drei Mal so oft an AMD, sondern zudem im Schnitt noch zehn Jahre früher als Nichtraucher. Auch Übergewicht sei mittlerweile im Verdacht Augenerkrankungen zu begünstigen. Deshalb wird empfohlen, auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu setzen.

Die UN schätzt, dass weltweit zwischen 20 und 25 Millionen Menschen von AMD betroffen sind. Aufgrund der steigenden Lebenserwartung ist davon auszugehen, dass sich diese Zahl innerhalb der nächsten 30 bis 40 Jahre verdreifachen wird.

Media Contact

Erik Staschöfsky pressetext.austria

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