Weniger Verschleiß dank Laserbehandlung

Mit dem Laser lassen sich die Oberflächen solcher Werkzeuge jedoch gezielt schützen: Verfahren zur Oberflächenbehandlung wie das Laserlegieren, -dispergieren und -härten oder das Laserauftragschweißen verringern die Anfälligkeit vor allem gegenüber Abrasion und verlängern so die Standzeiten der Werkzeuge.

Das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT entwickelt diese Verfahren für den Werkzeugbau weiter und präsentiert ihre Anwendungen für den Werkzeugbau während der EuroMold 2010 am Gemeinschaftsstand der Fraunhofer-Gesellschaft in Halle 11, Stand D66.

Längere Standzeiten für Schmiede- und Druckgusswerkzeuge durch Laserlegieren und -nitrieren

Durch das Laserlegieren in Kombination mit einer anschließenden Nitrierbehandlung lassen sich verschleißgefährdete Werkzeugrandschichten je nach Anwendung gezielt verändern. Das Laserlegieren wirkt dabei dem abrasiven Verschleiß entgegen, während das Nitrieren die Werkzeuge vor Adhäsion schützt. Werkzeuge, die auf diese Weise behandelt wurden, lassen sich dadurch fast doppelt so lange nutzen.

Im EU-geförderten Forschungsprojekt „CURARE“ untersucht das Fraunhofer IPT seit Mitte 2008 gemeinsam mit Forschungseinrichtungen, Werkzeugherstellern und Anwendern aus ganz Europa diese Verfahrenskombination für den Verschleißschutz von Schmiede- und Aluminium-Druckgusswerkzeugen.

Ziel des Projekts ist es, geeignete Anlagentechnik und flexible Bearbeitungsstrategien für das Laserlegieren und -dispergieren unterschiedlich geformter Werkzeuge zu entwickeln. Die 5-achsige Bearbeitung der Werkzeuge mit dem Laser erfolgt vollautomatisiert anhand eines eigens entwickelten CAx-Moduls. Die Prozessdaten werden im CAx-Modul hinterlegt und dienen zur Bearbeitung verschiedener Bauteilgeometrien. Der Anwender kann dann durch einfache Auswahl der gewünschten Geometrie und anderer Eigenschaften einen vollautomatisierten Bearbeitungsprozess starten. Die Nitrierbehandlung wird separat entwickelt und in Verbindung mit dem Laserlegieren optimiert. Gründliche Analysen der Werkzeugrandzonen fließen außerdem in ein umfassendes Konzept für das Qualitätsmanagement ein.

Leistungsfähiges Verfahren im Test für den industriellen Einsatz

Von der Leistungsfähigkeit der kombinierten Oberflächenbehandlung konnten sich die Industriepartner im Projekt „CURARE“ bereits überzeugen: Die Endanwender unter ihnen setzten die behandelten Werkzeuge dazu unter industriellen Bedingungen in ihrer Fertigung ein. Auf diese Weise lassen sich sowohl das Bearbeitungssystem als auch die behandelten Schmiedewerkzeuge unter technologischen und wirtschaftlichen Aspekten bewerten.

Partner im EU-Projekt „CURARE“

– Fraunhofer IPT, Deutschland
– National Institute for Laser, Plasma and Radiation Physics, Rumänien
– A. BENEVENUTA & C. S.p.A., Italien
– DMF Werkzeugbau GmbH, Deutschland
– EDAETECH Engenharia e Tecnologia, S.A., Portugal
– Forjaco-Aco Forjado, Lda., Portugal
– Rasche Umformtechnik GmbH & Co. KG, Deutschland
– KLF-ZVL MTK spol. s.r.o., Slowakei
– Istituto Per Le Ricerche Di Tecnologia Meccanica R.T.M., Italien
Kontakt
Dipl.-Ing. Daniel Heinen
Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT
Steinbachstr. 17
52074 Aachen
Telefon +49 241 8904-443
Fax +49 241 8904-6443
daniel.heinen@ipt.fraunhofer.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Materialwissenschaften

Die Materialwissenschaft bezeichnet eine Wissenschaft, die sich mit der Erforschung – d. h. der Entwicklung, der Herstellung und Verarbeitung – von Materialien und Werkstoffen beschäftigt. Biologische oder medizinische Facetten gewinnen in der modernen Ausrichtung zunehmend an Gewicht.

Der innovations report bietet Ihnen hierzu interessante Artikel über die Materialentwicklung und deren Anwendungen, sowie über die Struktur und Eigenschaften neuer Werkstoffe.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer