Ultraleichte Fahrzeuge: Neue Kooperation stärkt Magnesiumforschung in Geesthacht

Im MagIC: an der hochmodernen Gießwalzanlage.<br>Foto: HZG<br>

Das Südkoreanische Programm zur Entwicklung ultraleichter Fahrzeuge auf Magnesiumbasis stößt auf großes Interesse in Deutschland: Mehr als 80 und deutsche südkoreanische Teilnehmer trafen sich Anfang Februar 2012 zu einem ersten Ideenaustausch in Irsee (Bayern). Neben den Materialforschern des Helmholtz-Zentrums Geesthacht auch Forscher und Industrievertreter von Weltkonzernen wie VW, BMW, POSCO, Thyssen sowie von der TU München, Bergakademie Freiberg und andere.

Die Teilnehmer haben sich dort über Gießwalztechnologien, Magnesiumbleche und Magnesiumknetwerkstoffe ausgetauscht. Konkret wurden erste bilaterale Kooperationen zwischen Industrie und Forschung geschlossen. „Das Treffen verlief sehr erfolgreich und mit vielen fruchtbaren Kontakten. Wir wissen, in der Automobilwirtschaft besteht ein hoher Bedarf an leichten Materialien“, erklärt der Geesthachter Magnesiumforscher Dr. Dietmar Letzig. „Fahrzeughersteller sind die wichtigsten Abnehmer von Magnesiumblechen. Doch noch gibt es einige echte Herausforderungen, etwa die Korrosionsbeständigkeit und die Versorgungssicherheit.“

Leichter spart Sprit

Leichtere Autos und Flugzeuge zu bauen, daran arbeiten intensiv die Ingenieure und Wissenschaftler der großen Automobil- und Flugzeugbauer. Denn jedes Kilo weniger senkt den Spritverbrauch und somit die CO2-Emissionen. Magnesium wiegt nur ein Viertel von Stahl und ist noch mal 30 Prozent leichter als Aluminium. Magnesium wird daher bereits erfolgreich in vielen Bereichen des Automobilbaus eingesetzt. In der Regel werden diese Teile als Gussteile hergestellt, etwa im Fahrwerk.

It's MagIC

Für großflächige Karosserieteile wie Türen, Klappen oder Dächer, bei denen das Leichtbau-Material noch viel mehr Gewicht sparen könnte, ist es vorteilhafter, gewalzte Magnesiumbleche zu verwenden. Die Materialforscher in Geesthacht untersuchen solche gewalzten Magnesiumbleche, um diese für den Einsatz im Fahrzeugbau anwendbar zu machen. Dazu steht den Wissenschaftlern auf dem Gelände des Forschungszentrums im MagIC eine hochmoderne Gießwalzanlage zur Verfügung. Ebenso forschen die Wissenschaftler an speziellen Korrosionsschutzschichten, die die Oberflächen der Magnesiumbauteile gegen verschiedenste Anforderungen schützen.

Media Contact

Dr. Torsten Fischer Helmholtz-Zentrum

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Materialwissenschaften

Die Materialwissenschaft bezeichnet eine Wissenschaft, die sich mit der Erforschung – d. h. der Entwicklung, der Herstellung und Verarbeitung – von Materialien und Werkstoffen beschäftigt. Biologische oder medizinische Facetten gewinnen in der modernen Ausrichtung zunehmend an Gewicht.

Der innovations report bietet Ihnen hierzu interessante Artikel über die Materialentwicklung und deren Anwendungen, sowie über die Struktur und Eigenschaften neuer Werkstoffe.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Ideen für die Zukunft

TU Berlin präsentiert sich vom 22. bis 26. April 2024 mit neun Projekten auf der Hannover Messe 2024. Die HANNOVER MESSE gilt als die Weltleitmesse der Industrie. Ihr diesjähriger Schwerpunkt…

Peptide auf interstellarem Eis

Dass einfache Peptide auf kosmischen Staubkörnern entstehen können, wurde vom Forschungsteam um Dr. Serge Krasnokutski vom Astrophysikalischen Labor des Max-Planck-Instituts für Astronomie an der Universität Jena bereits gezeigt. Bisher ging…

Wasserstoff-Produktion in der heimischen Garage

Forschungsteam der Frankfurt UAS entwickelt Prototyp für Privathaushalte: Förderzusage vom Land Hessen für 2. Projektphase. Wasserstoff als Energieträger der Zukunft ist nicht frei verfügbar, sondern muss aufwendig hergestellt werden. Das…

Partner & Förderer