Niedersachsens Leichtbaustoff im Airbus Transporter A400M

127 Tonnen haben sich elegant in die Lüfte geschwungen, als das Transportflugzeug Airbus A400M zum ersten Mal die Rollbahn verlassen hat.

Mit an Board bei dem Jungfernflug am vergangen Freitag war der Leichtbauwerkstoff der Zukunft aus Niedersachsen: Im CFK-Valley Stade entstehen die Seitenleitwerke und die Flügelschalen für den A400M aus Kohlefasern, die härter als Stahl und leichter als Aluminium sind. Damit zukünftig ganze Bauteile wie etwa der Flugzeugrumpf aus den schwarzen Fasern in Masse gefertigt werden können, unterstützt das Land Niedersachsen den Bau des CFK Forschungszentrum Nord in Stade mit 31,5 Millionen Euro.

Der niedersächsische Wirtschaftsminister Jörg Bode hat heute einen Förderbescheid an Professor Joachim Szodruch, Luftfahrtvorstand des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), übergeben.

In dem Forschungszentrum, das Mitte 2010 seine Arbeit aufnehmen soll, werden verschiedene Partner Herstellungsverfahren für die Massenproduktion von kohlefaserverstärkten Bauteilen entwickeln. „Die bisher hohen Anteile von Handarbeit in der Fertigung machen die Produktion aufwendig, zeitintensiv und teuer. Im neuen Forschungszentrum werden neue Produktionstechnologien entwickelt, die Maßstäbe in der industriellen Fertigung für den Flugzeugbau setzen werden“, erläutert Szodruch. Das DLR will im CFK-Forschungszentrum Nord beispielsweise ein Zentrum für Leichtbauproduktion aufbauen und betreiben. Weitere Partner sind EADS, Airbus, Premium Aerotec, die Fraunhofer Gesellschaft, der Verein CFK Valley Stade, die Niedersächsische Technische Hochschule und Dow Deutschland.

Mit dem im Bau befindlichen Forschungszentrum wächst das europaweit führende Zentrum auf dem Gebiet der Leichtbaustoffe weiter. Im Kompetenznetz CFK-Valley Stade sind mehr als 80 renommierte Unternehmen und Forschungseinrichtungen organisiert. Nutzfahrzeug-, Schienenfahrzeug-, Schiff- und Windkraftanlagenindustrie entwickeln und produzieren hier CFK-Leichtbautechnologie. Auch Forschung und Ausbildung sind in der Region angesiedelt: Stade verfügt über zwei weltweit einzigartige Studiengänge im Bereich der Leichtbaustoffe. Außerdem befindet sich das europaweit erste Recyclingzentrum für CFK in Stade.

„Die Luftfahrtindustrie mit ihren rund 30.000 Beschäftigten ist für Niedersachsen eine strategische Schlüsselindustrie. Die Ansiedlung von DLR und der Fraunhofer Gesellschaft in Stade sowie die Verbindung mit der Industrie werden unsere führende Stellung im Bereich der Kohlefaserwerkstoffe weiter stärken“, so Wirtschaftsminister Bode. „Mit dem neuen Forschungszentrum wollen wir die technischen Voraussetzungen für die Umstellung der Produktion auf CFK für den Airbus A 350 und weitere neue Flugzeuge an den Standorten Varel und Nordenham schaffen.“

Kontakt: Eva-Maria Rexing, Tel.: 0511/76072624, E-Mail: rexing@nds.de

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