Ionenstrahlexperimente für Materialforschung

Die Aufbauten wurden gemeinsam von der GSI, dem Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie und den Universitäten Darmstadt, Dresden, Göttingen, Heidelberg, Jena und Stuttgart am GSI-Beschleuniger errichtet.

„Damit führen wir die Ionenstrahlexperimente für Materialforschung der Helmholtz-Gemeinschaft an einem Ort zusammen, der dafür optimal ausgestattet ist“, erklärt Prof. Dr. Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft. Bis Ende 2006 hatte auch das Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie (vormals Hahn-Meitner-Institut) ein Ionenstrahllabor betrieben, dessen Experiment-Aufbauten nun teilweise an das GSI Helmholtzzentrum verlagert wurden. Das Helmholtz-Zentrum Berlin konzentriert sich stattdessen auf die Forschung mit Neutronen sowie den Betrieb und die Weiterentwicklung der Synchrotronquelle BESSY II.

Die Zusammenführung war von einem hochkarätigen Gremium internationaler Gutachter empfohlen worden. Dieser Empfehlung folgte der Senat der Helmholtz-Gemeinschaft rasch, indem er den Transfer der Experimentieranlagen beschloss. Der Transfer wurde durch den Impuls- und Vernetzungsfonds der Helmholtz-Gemeinschaft mit 704.000 Euro unterstützt.

Die neuen Experimentierstationen ermöglichen unter anderem die Herstellung von Nanostrukturen und die Untersuchung von Halbleitern sowie von Materialien, die in der Raumfahrt eingesetzt werden (zum Beispiel Satellitentechnik) oder die in der zukünftigen Beschleunigeranlage FAIR verwendet werden sollen. Die Ionenstrahlung am Linearbeschleuniger wird durch diese Experimentierstationen optimal genutzt, da nur ein Teil dieser Strahlung später für den internationalen Antiproton- und Ionenbeschleuniger FAIR benötigt wird.

„Mit dem Aufbau dieser Experimente für die Materialforschung am GSI-Ionenbeschleuniger haben wir erneut unter Beweis gestellt, dass die Helmholtz-Gemeinschaft in der Lage ist, Synergieeffekte zu erkennen und zu nutzen, um ihre Leistungsfähigkeit weiter zu steigern und die Mittel mit maximaler Effizienz einzusetzen. Die Evaluierung im Rahmen der programmorientierten Förderung gibt dafür wertvolle Impulse“, so Mlynek.

Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie, Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit fast 28.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 15 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 2,4 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des großen Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).

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