Chemisch behandeltes Metall stößt Bakterien ab

E. coli: Hat auf nanoporösem Metall keine Chance (Foto: cornell.edu)

Ein neu entwickelter chemischer Prozess raubt Bakterien die Möglichkeit, sich an Oberflächen anzuheften und auszubreiten.

Möglich wird das durch den Prozess der sogenannten Anodisierung, der Nanoporen in Metallen schafft, welche die Oberflächenenergie und die elektrische Spannung des Materials so verändern, dass Bakterien abgestoßen werden.

Die Technologie wurde von Forschern der Cornell University http://cornell.edu  und dem Rensselaer Polytechnic Institute http://rpi.edu  entwickelt. Zuerst wurde der Prozess bei Aluminium getestet. Nach der „Verwandlung“ in ein nanoporöses Material konnte das Aluminium E.-coli-Bakterien und Listerienstämme davon abhalten, sich an der Oberfläche festzusetzen und schwer entfernbare Biofilme zu bilden.

Preisgünstiger Schutz vor Bakterien

„Es ist wahrscheinlich eine der preisgünstigsten Möglichkeiten, um eine Nanostruktur auf einer metallischen Oberfläche herzustellen“, freut sich Koautor Carmen Moraru. Vor allem in der Lebensmittelindustrie kann sie sich eine Anwendung vorstellen: „Die Lebensmittelindustrie erzeugt Produkte mit geringen Gewinnspannen. Wenn eine Technologie nicht leistbar ist, hat sie keine Chance für die praktische Anwendung.“

Aber auch in anderen Bereichen könnte der Prozess der Anodisierung von Metalloberflächen eingesetzt werden. Im medizinischen Bereich ist die Anwendung sinnvoll – etwa auch bei Ausstattung, die schwer zu reinigende Teile hat. Außerdem könnte nanoporöses Metall auch im Schifffahrtsbereich eingesetzt werden, um Algen daran zu hindern, sich am Schiffsrumpf anzulegen.

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Marie-Thérèse Fleischer pressetext.redaktion

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Die Materialwissenschaft bezeichnet eine Wissenschaft, die sich mit der Erforschung – d. h. der Entwicklung, der Herstellung und Verarbeitung – von Materialien und Werkstoffen beschäftigt. Biologische oder medizinische Facetten gewinnen in der modernen Ausrichtung zunehmend an Gewicht.

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