Strahlend hell von innen heraus – selbstleuchtende Auto-Kennzeichen

In vielen Autozeitschriften war es auf Anhieb Thema – das neue selbstleuchtende Nummernschild, das vom Multi-Technologieunternehmen 3M kürzlich vorgestellt wurde. Während herkömmliche Alu-Kennzeichen von außen durch wenige Lämpchen eher ungleichmäßig angestrahlt werden, leuchtet das neue Kunststoff-Nummernschild gut sichtbar hell und vollflächig von innen heraus. Der Wegfall der äußeren Beleuchtungselemente schafft nicht nur Platz für ein individuelleres Heckdesign. Auch die Sicherheit profitiert. Weil das Nummernschild deutlicher wahrgenommen wird, leistet es einen Beitrag zur Vermeidung von Auffahrunfällen. „Bei der Entwicklung der gesamten Baugruppe haben wir eng mit 3M kooperiert und eine Lösung mit mehreren unserer Werkstoffe erarbeitet. So haben wir beispielsweise eine spezielle transparente Polycarbonat-Folie aus dem Produktsortiment Makrofol®/Bayfol® maßgeschneidert. Sie trägt die retroreflektierende Folie von 3M, die das Licht gleichmäßig auf der Kennzeichenoberfläche verteilt“, erläutert Dirk W. Pophusen, Technical Manager für Polycarbonat-Folien im Business Development bei der Bayer MaterialScience AG.

Das Nummernschildgehäuse, in das mehrere Licht emittierende Dioden (LEDs) als Lichtquelle integriert sind, besteht aus Bayblend® T 65. Das Polycarbonat/ABS-Blend wird eingesetzt, weil es eine hohe Dimensionsstabilität zeigt, nur wenig zum Verzug neigt und auch in der Kälte noch schlagzäh ist. Hinzu kommt seine hohe Wärmeformbeständigkeit. Die transluzente Vorderfront des Gehäuses, auf die das eigentliche Kennzeichen aufgesetzt wird, bildet eine zwei Millimeter dicke Platte aus dem Polycarbonat Makrolon®. Diese ist mit einer speziellen Technologie einseitig mattiert, um eine optische Entkopplung vom eingesetzten Lichtverteilersystem zu erreichen. „Weiterhin ist die Platte mit einer besonderen Oberflächenschicht ausgestattet, die ein dauerhaft dichtes Verschweißen der Platte mit dem Gehäuse durch Laserstrahlschweißen ermöglicht“, erläutert Dr. Peter Schwarz, Technical Product Manager für Polycarbonat-Platten im Business Development bei Bayer MaterialScience.

Den Aufbau schließt nach außen hin das eigentliche Kennzeichen ab – ein Laminat aus der retroreflektierenden, transluzenten Spezialfolie von 3M und der Trägerfolie von Bayer MaterialScience. „Unsere Polycarbonat-Folie erhielt aus mehreren Gründen den Vorzug vor anderen Materialien“, erläutert Pophusen. „So ergibt sie einen festen Verbund mit der Deckfolie von 3M. Außerdem ist sie sehr lichtdurchlässig, mechanisch über einen breiten Temperaturbereich belastbar und beständig gegen autotypische Chemikalien. Wichtig für den Alltag in den Schilderwerkstätten im Umfeld der Kfz-Zulassungsstellen ist auch, dass sich unsere Folie auf den einfachen, herkömmlichen Anlagen, die zum Kaltprägen der Kennzeichen verwendet werden, verzugsarm verformen lässt.“

Mit einem Umsatz von 10,7 Milliarden Euro im Jahr 2005 gehört die Bayer MaterialScience AG zu den weltweit größten Polymer-Unternehmen. Geschäftsschwerpunkte sind die Herstellung von High-Tech-Polymerwerkstoffen und die Entwicklung innovativer Lösungen für Produkte, die in vielen Bereichen des täglichen Lebens Verwendung finden. Die wichtigsten Abnehmerbranchen sind die Automobilindustrie, die Elektro-/Elektronik-Branche sowie die Bau-, Sport- und Freizeitartikelindustrie. Bayer MaterialScience produziert an 40 Standorten rund um den Globus und beschäftigt etwa 18.800 Mitarbeiter. Bayer MaterialScience ist ein Unternehmen der Bayer-Gruppe.

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