Hochofen schafft versteinertes Holz
Künstliche Struktur als Mikrofilter
Wissenschaftlern des Pacific Northwest National Laboratory ist es erstmals gelungen, versteinertes Holz in einer Rekordzeit von fünf Tagen herzustellen. Bisher dauerte ein solcher Vorgang mehrere Monate, in der Natur sogar Jahrmillionen. Zuvor muss das Holz aber mit Säure behandelt werden, ehe es in einem Ofen zwei Stunden auf über 1.400 Grad erhitzt wird, berichtet das Wissenschaftsmagazin Nature.
Das Forscherteam um Yongsoon Shin wollte den natürlichen Prozess, bei dem Holz in seiner Struktur erhalten bleibt, aber das organische Material durch Mineralien ersetzt wird, nachahmen. Die Forscher haben zunächst die Holzstücke für zwei Tage in ein Säurebad gelegt, dann für weitere zwei Tage in Kieselsäure eingelegt. „Das organische Material muss stabilisiert werden, damit es anschließend nicht zerfällt“, so der Paläontologe Derek Briggs von der Yale University. Hernach muss das Holz getrocknet werden und wird in einem Hochofen bei 1.400 Grad gegeben. Allerdings darf während des gesamten Prozesses kein Sauerstoff hinzukommen. Deshalb wurde die ganze Prozedur in einer Anlage durchgeführt, in der Sauerstoff durch das Gas Argon ersetzt wurde.
Bei dem Prozess bildet das Silizium der Kieselsäure mit dem Kohlenstoff im Holz „fossiles“ Siliziumcarbid. „Technisch gesehen ist der Vorgang keine richtiges Fossilisation“, erklärt Briggs, „da Silizium und Kohlenstoff sich bei einer normalen Fossilisation nicht binden“. Der Forscher nimmt an, dass in der Natur ein solcher Vorgang nicht möglich ist. Dennoch ist das entstandenen Material für Materialforscher sehr interessant: Es ist eine extreme widerstandsfähige aber poröse Struktur, die eventuell als Filter verwendet werden könnte. Die Forscher wollen versuchen, die Poren regelmäßiger zu gestalten, so dass chemische Trennungsprozesse damit durchgeführt werden können.
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