Nano-Label hilft Altbekanntes zu vermarkten

„Die Beschäftigung mit Partikeln ist nichts anderes als Kolloidchemie“, sagt Rüdiger Iden, bei der BASF, Leiter der Polymerentwicklung und des Kompetenzzentrums Nanotechnologie. Kolloide können, ebenso wie Nanopartikel, kleiner als die Wellenlängen sichtbaren Lichts sein. Doch haben die Chemie-Manager längst begriffen, welch starker Sog die Vorsilbe „Nano“ auf Kunden und Anleger ausübt.

Alle großen deutschen Chemiekonzerne haben inzwischen Entwicklungsgruppen für Nanotechnologie gegründet. Für die Degussa mit ihrem Fokus auf der Spezialchemie ist die Expertise auf dem neuen alten Feld geradezu eine Überlebensfrage. Kein Wunder also, dass die Düsseldorfer sich des Nanothemas schon zwei Jahre vor der Konkurrenz annahmen. Bald taten dies auch BASF und Merck, später Altana, Wacker und Bayer. Zu ihrer angenehmen Überraschung stellten die Verantwortlichen fest, dass ihre Unternehmen schon im Nanozeitalter angekommen waren, bevor dieser Begriff geprägt war. Nur dass sich Produkte, die unsichtbare Teilchen aus metallischen Oxiden enthalten, besser vermarkten lassen, wenn sie mit dem Nano-Label versehen sind.

Nanotechnologie setzen Deutschlands Chemieriesen hauptsächlich in der Verbesserung von Materialeigenschaften ein. Die unscheinbaren nanoskaligen Teilchen wie Industrieruß, Kieselsäure, Titanoxid oder Aluminiumoxid sorgen in Lacken, Kunststoffen, Farben und Kosmetika für bessere Leitfähigkeit, Transparenz, Wasser- und Schmutzresistenz. Die Zukunft sieht die Nanochemie im Diagnostikbereich der Medizin und in der Chipherstellung.

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