Neuer Kunststoff kann wie Papier wiederverwertet werden

Die deutsch-englisch-schweizerische Unternehmensgruppe BellandVision hat einen Kunststoff vorgestellt, der sich wie Papier recyceln lässt. Zum Start kommt der Belland-Kunststoff bei Catering-Geschirr zum Einsatz.

Für den Aufbau des ersten geschlossenen Materialkreislaufs steht bereits eine Logistik- und Finanzierungsstruktur zur Verfügung, die das Unternehmen für die sogenannte Selbstentsorgung von Verkaufsverpackungen betreibt. Firmen haben nach der Verpackungsverordnung die Möglichkeit, Verkaufsverpackungen entweder haushaltsnah zu sammeln oder die Rücknahme in Supermärkten, Kantinen, Hotels, Restaurants, Kinos oder Werkstätten selbst zu organisieren.

„Die täglich anfallenden Abfälle unserer Konsumgesellschaft konsequent zu gebrauchen, das ist die Vision von Belland-Material“, so Roland Belz, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter der Unternehmensgruppe Belland-Vision. Es galt deshalb, ein neues Material zu entwickeln, das beim Gebrauch die Produkteigenschaften von Kunststoffen hat und sich nach Gebrauch so einfach und wirtschaftlich wie Papier und Pappe recyceln lässt.

Den Belland-Kunststoff könne man selbst aus vermischten und verschmutzten Abfällen maschinell und deshalb kostengünstig sortenrein herauslösen und sogar molekular reinigen. Er sei dadurch auf derselben Wertschöpfungsstufe immer wieder einsetzbar – aus Catering-Geschirr werde wieder Catering-Geschirr.

Laut BellandVision stellt bei diesem Material vor allem die positive Energiebilanz den wirtschaftlichen Anreiz für das Recycling dar. Das sei auch der Unterschied zu anderen Kunststoffen, bei denen oft nur versucht werde, sie mit nachgeschalteten und aufwändigen Verfahren zu minderwertigen Produkten wie Parkbänken, Blumenkübeln oder Rasengittersteinen zu verarbeiten oder in Stahlwerken zu verbrennen.

Mit Catering-Geschirr aus Belland-Material werde nach Angaben von Belz in einem überschaubaren Marktsegment der erste Materialkreislauf aufgebaut, in dem demonstriert werden soll, dass Kunststoffabfälle der Konsumgesellschaft ökologisch und ökonomisch sinnvoll verwertet werden können. Belland will damit den Grundstein für die Realisierung einer größeren Vision legen: Was mit Catering-Geschirr funktioniert, soll in absehbarer Zeit auch für Verpackungen möglich sein.

Mit der Belland-Selbstentsorgergemeinschaft sieht sich das Pegnitzer Unternehmen als Alternative zum Müllkonzern Duales System Deutschland (DSD). Handelsunternehmen und Hersteller zählen inzwischen zu den Kunden und Partnern, für die Belland zentrale Aufgaben bei der Erfüllung ihrer Produktverantwortung aus der Verpackungsverordnung übernimmt. Hierfür wurde eine umfangreiche Logistik- und Finanzierungsstruktur aufgebaut. Catering-Geschirr aus Belland-Material unterliegt wie Verpackungen und herkömmliches Einweggeschirr den gesetzlichen Bestimmungen der Verpackungsverordnung.

Media Contact

Gunnar Sohn pressetext.deutschland

Weitere Informationen:

http://www.belland-vision.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Materialwissenschaften

Die Materialwissenschaft bezeichnet eine Wissenschaft, die sich mit der Erforschung – d. h. der Entwicklung, der Herstellung und Verarbeitung – von Materialien und Werkstoffen beschäftigt. Biologische oder medizinische Facetten gewinnen in der modernen Ausrichtung zunehmend an Gewicht.

Der innovations report bietet Ihnen hierzu interessante Artikel über die Materialentwicklung und deren Anwendungen, sowie über die Struktur und Eigenschaften neuer Werkstoffe.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer