Forschung und Industrie setzen auf den Rohstoff Stärke
Stärkeverbund II: 9 Vorhaben zu neuen Anwendungsmöglichkeiten gestartet
Mit dem Stärkeverbund II will die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) nun auf die positiven Ergebnisse des von 1998 bis 2001 laufenden Vorgängervorhabens aufbauen. Sowohl grundlagennahe als auch anwendungsorientierte Projekte sollen das Potenzial des Stärke besser nutzbar machen. Der Verbund von sieben Forschungsinstitutionen und dreizehn Industriepartnern belegt, wie effektiv beide Seiten mittlerweile zusammenarbeiten und macht Hoffnung auf interessante Ergebnisse.
Vielfalt bietet der Stärkeverbund II nicht nur hinsichtlich der beteiligte Partner; sondern vor allem durch ganz unterschiedliche Zielsetzungen der Einzelprojekte. Während einige Partner schon vorhandene Stärkederivate in speziellen Anwendungsgebieten testen wollen, widmen sich andere der Entwicklung von Derivaten mit neuen Eigenschaften.
Im Zentrum der Arbeiten stehen dabei ganz konkrete Ziele: fragmentierte Stärken sollen beispielsweise Streichfarben besondere Qualitäten verleihen, Hydroxypropylstärken Kartons fettdicht machen. International gefragt sind wasserstabile bzw. nassfeste Stärken, die nicht nur zur Herstellung von Dekor- und Tissuepapieren sondern auch zur Behandlung von Textilien und als Klebstoffkomponente geeignet sind. Auch als Haftvermittler zwischen Faser und Matrix in naturfaserverstärkten Werkstoffen bergen Stärkederivate Potenzial, das es gilt nutzbar zu machen.
Die Entwicklung amphiphiler Stärke stellt einen neuen Schwerpunkt dar. Denn ihre Löslichkeit in Abhängigkeit vom pH-Wert und ihre emulgierenden Eigenschaften prädestinieren sie für den Einsatz als Verkapselungsmaterial bzw. als Wirkstoffträger. Von besonderem Interesse ist auch die Erprobung neuer Technologien zur Modifizierung der Stärke.
Die Leitung des Verbunds hat Dr. Waltraud Vorwerg vorwerg@iap.fraunhofer.de vom Fraunhofer Institut für angewandte Polymerforschung in Golm. Detailauskünfte zu den Einzelprojekten gibt jedoch auch die Datenbank unter www.fnr.de Stichwort „Projekte“.
Barbara Wenig
Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR)
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Die Materialwissenschaft bezeichnet eine Wissenschaft, die sich mit der Erforschung – d. h. der Entwicklung, der Herstellung und Verarbeitung – von Materialien und Werkstoffen beschäftigt. Biologische oder medizinische Facetten gewinnen in der modernen Ausrichtung zunehmend an Gewicht.
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