Über 150.000 vollständig bestimmte anorganische Kristallstrukturen in der Datenbank ICSD

Wissenschaftlern und Forschern stehen in der Kristallstrukturdatenbank ICSD nun über 150.000 Datensätze zur Verfügung. Die „Inorganic Crystal Structure Database“ ist die weltweit größte Datenbank mit vollständig bestimmten anorganischen Kristallstrukturen. Sie wird von FIZ Karlsruhe und dem US-Institut NIST (National Institute for Standards and Technology) produziert.

Die gespeicherten Daten ermöglichen neben der Optimierung bestehender Produkte und laufender Produktionsprozesse insbesondere die „in silico“-Entwicklung neuer, technologisch relevanter Materialien wie Supraleitern, Keramiken oder Nanopartikeln mit spezifischen, maßgeschneiderten Eigenschaften. In der Forschung und Qualitätssicherung stellen die evaluierten Daten eine wertvolle Arbeitsgrundlage für quantitative und qualitative anorganische Analysen dar.

FIZ Karlsruhe stärkt damit die Innovationskraft der Materialforschung und trägt zur Entwicklung ressourcenschonender Produktionsprozesse und nachhaltiger Materialien bei.

Seit mehr als 30 Jahren ist die Datenbank ICSD Materialwissenschaftlern, Chemikern, Physikern, Kristallographen, Mineralogen und Geologen eine wertvolle Grundlage bei der Lösung vielfältiger Probleme in der angewandten Forschung und Grundlagenforschung sowie bei der Veranschaulichung grundlegender Themen im Rahmen der Ausbildung. Die hohe Aktualität der Datenbank wird durch halbjährliche Updates mit rund 7.000 neuen Einträgen erreicht. Zudem werden jährlich etwa 4.000 – 6.000 Einträge auf der Basis der neuesten Erkenntnisse der wissenschaftlichen Forschung modifiziert.
FIZ Karlsruhe bietet die ICSD als integriertes Paket mit Such- und Analysesoftware für Windows-basierte Systeme sowie als Web-basierte Lösungen für Internet und Intranet an. Neben den vielfältigen Suchoptionen für kristallographische Daten und daraus abgeleiteten Informationen stehen ausgefeilte Werkzeuge zur Visualisierung und Analyse der Kristallstrukturen zur Verfügung. Von besonderer Bedeutung für die Analyse bisher unbekannter Verbindungen ist die Klassifizierung der Strukturen in Strukturtypen, die eine Strukturverwandtschaft widerspiegeln. Die in ICSD enthaltenen bibliografischen Daten erlauben einen schnellen – teilweise direkten – Zugriff auf die Originalpublikationen, beispielsweise mittels eines Link-Resolvers oder über den Volltextvermittlungsservice FIZ AutoDoc.

Weitere materialwissenschaftliche Datenbanken sind über STN International, FIZ Karlsruhes Online-Dienst für Forschungs- und Patentinformation, verfügbar.

ICSD ist eine bedeutsame Ergänzung zu FIZ Karlsruhes breit gefächertem Angebot an Forschungsinformation aus aller Welt. Sie unterstreicht einmal mehr, dass FIZ Karlsruhe sehr gute, ja exzellente Arbeit für Wissenschaft und Wirtschaft leistet. Das bestätigte dem Institut kürzlich erst eine international besetzte Expertenkommission. „Advancing Science“ ist 35 Jahre nach Gründung das Leitmotiv, an dem FIZ Karlsruhe seine Arbeit ausrichtet und an dem es sich messen lässt.
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FIZ Karlsruhe – Leibniz-Institut für Informationsinfrastruktur (www.fiz-karlsruhe.de) ist eine gemeinnützige Gesellschaft, die im öffentlichen Auftrag weltweit publizierte wissenschaftliche Information zugänglich macht und entsprechende Dienstleistungen zur Verfügung stellt. FIZ Karlsruhe hat die Aufgabe, den nationalen und internationalen Wissenstransfer und die Innovationsförderung zu unterstützen. Die Geschäftsfelder sind:

– STN International – der weltweit führende Online-Service für wissenschaftlich-technische Forschungs- und Patentinformation
– KnowEsis – innovative e-Science-Solutions zur disziplinunabhängigen Unterstützung des gesamten Forschungsprozesses
– Datenbanken und Informationsdienste – Datenbanken und Wissenschaftsportale in den Fachgebieten Energie, Mathematik und Informatik, Kristallographie und Chemie.

FIZ Karlsruhe ist Mitglied der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried-Wilhelm-Leibniz („Leibniz-Gemeinschaft“), unter deren Dach 86 Einrichtungen vereint sind, die Forschung betreiben oder wissenschaftliche Infrastruktur bereitstellen.

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Rüdiger Mack idw

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Die Materialwissenschaft bezeichnet eine Wissenschaft, die sich mit der Erforschung – d. h. der Entwicklung, der Herstellung und Verarbeitung – von Materialien und Werkstoffen beschäftigt. Biologische oder medizinische Facetten gewinnen in der modernen Ausrichtung zunehmend an Gewicht.

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