Zentrale Kühlschmierstoff-Filteranlage versorgt rund 50 Maschinen

Die ZF Friedrichshafen AG ist ein weltweit führender Zulieferkonzern in der Antriebs- und Fahrwerktechnik. Im Zuge der Erweiterung einer 270 m langen Fertigungshalle um 90 m sollten auch die Zentralanlagen für die Reinigung der Kühlschmierstoffe (Öl und Emulsion) erneuert werden, so dass sie auf modernstem Stand sind.

In dieser Halle werden Räder und Wellen produziert, und zwar von der weichen Vorbearbeitung über das Härten bis hin zur Hartbearbeitung, wo die Bauteile ihren letzten Schliff bekommen, um geforderte Passgenauigkeit und Oberflächengüte zu erreichen. Dafür sind 25 Fertigungslinien im Einsatz, die jeweils aus drei bis sechs Maschinen bestehen.

Knoll Maschinenbau bekommt den Zuschlag

Die Ausschreibung sah dementsprechend außer einer Ölanlage mit 12 000 l/min eine Emulsionsanlage mit 14 000 l/min Durchsatzleistung vor, die kontinuierlich zur Verfügung stehen muss. Bei der Emulsionsanlage für rund 50 Maschinen ging die Planung von 1350 kg/h Spänefracht aus. Als nominale Filterfeinheit waren 30 µm gefordert. Der Restschmutzgehalt sollte kleiner 100 mg sein. Mit diesen Daten hat ZF verschiedene Angebote eingeholt. Für die Emulsionsanlage hat Knoll Maschinenbau in Bad Saulgau den Zuschlag bekommen.

Vakuumfilter mit frequenzgeregelten Motoren spart Energie

Das Knoll-Konzept sah vier VLX-Filter vor mit einer Kapazität von jeweils 5000 l/min, wodurch ein Filter redundant ist und dem System besonders hohe Sicherheit verleiht. Der VLX 5000 ist ein neuer Vakuumfilter, der sich in erster Linie durch seine frequenzgeregelten Motoren auszeichnet. Je nach Volumenstrom und Schmutzfracht regeln Vakuumpumpe und Filterpumpe ihre Leistung, so dass im Filterbecken ein gleichmäßiger Füllstand eingehalten wird.

Diese bedarfsgesteuerte Regelung führt im Mittel zu einer geringeren spezifischen Filterbelastung, einer beruhigten Strömung und einer höheren Druckdifferenz am Filterband. Das Resultat ist ein dickerer Filterkuchen und eine bessere Filterqualität.

Die Frequenzregelung sorgt außerdem für einen reduzierten Stromverbrauch, was dem VLX den Beinamen „Energiesparfilter“ eingebracht hat. Der Einsatz geregelter Motoren war auch für ZF von großer Bedeutung. Wie wichtig den Verantwortlichen die energiesparende Ausführung der Filteranlage ist, zeigt die Forderung, auch die Versorgungspumpe frequenzgeregelt auszuführen, motorseitig sogar in EFF1-Ausführung, also mit erhöhtem Wirkungsgrad.

Betriebsbereite Anlage in vorgegebenen Raum eingepasst

Außer der Energieeffizienz hat der VLX 5000 zahlreiche Details zu bieten, die ihn von anderen Unterdruckbandfiltern unterscheiden. So verfügt er zum Beispiel über eine besonders leistungsfähige Bandabdichtung, -rückspülung und -trocknung. Darüber hinaus sorgt der konstruktive Aufbau dafür, dass der mechanische Einfluss auf das Filterband gering gehalten wird.

Das gesamte Projekt ging weit über die Lieferung der vier VLX-Filtereinheiten hinaus. Für alles, was zwischen Rücklauf- und Vorlaufsammler angesiedelt ist, war Knoll verantwortlich. Das heißt, ZF stellte einen Raum zur Verfügung, 20 m lang, mit zwei Stockwerken. In diesen passte Knoll die betriebsbereite Anlage ein – inklusive Stahlbau mit Schwerlastgitterrosten und einem Abgang ins „Kellergeschoß“, wo ein 160 000-l-Reintank installiert werden musste.

Knoll liefert auch die Peripherie

Auch Spänevorabscheider, die Verrohrung zu den vier Filtereinheiten, Steuerung, die zugehörigen Schaltschränke sowie der Systemschaltschrank fielen komplett in den Zuständigkeitsbereich von Knoll. Pro Filtereinheit wurde außerdem ein zusätzlicher Filter installiert, der den Reintank im Falle eines Spänedurchbruchs oder Filterbandrisses sauber hält.

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