Zeitvorteil beim Umrüsten sichert Nachfrage in der Kautschukindustrie

Die Magnetspanntechnik – so das Ergebnis – gilt als sicher, problemlos bei Installation und Integration in unterschiedliche Maschinentypen und als zuverlässig im Alltagsbetrieb. Trotz der momentan schwierigen wirtschaftlichen Lage der Branche ist das Interesse an dieser Spanntechnisch weiterhin hoch. Die Maschinenanbieter rechnen auch in Zukunft mit einer stabilen Nachfrage. Seit der Erstvorstellung der Magnetspanntechnik wurden rund 400 Magnetspannsysteme von Hilma installiert.

Schneller Wechsel heißer Werkzeuge

Dietmar Forberg, Konstrukteur der Rucks Maschinenbau GmbH, Glauchau, bietet die Ausstattung der Pressen mit Magnetspannplatten vor allem Kunden an, die die teilweise schweren und bis zu 240 °C heißen Werkzeuge häufig wechseln müssen. Das sei zum Beispiel aufgrund der kleinen Losgrößen erforderlich.

Nach Auskunft von Armin Stütz, Projektmanagement/Vertrieb, rüstet die LWB Landshuter Werkzeugbau Alfred Steinl GmbH & Co. KG, Altdorf, horizontale und vertikale Spritzgießmaschinen seit rund vier Jahren auf Wunsch mit Magnetspanntechnik aus. Die Nachfrage nach Magnetspanntechnik stamme überwiegend aus der Automobilbranche von Kunden, die insbesondere an kurzen Rüstzeiten interessiert seien.

Zu den besonderen Vorteilen der Magnetspanntechnik zählt Stefan Herzinger, Geschäftsführer der Wickert Maschinenbau GmbH, Landau, dass auch Werkzeugkonzepte mit verschiedenen Formen ohne Mutterwerkzeug verwendet werden können. Außerdem, so der Wickert-Geschäftsführer, ließen sich mit der Magnetspanntechnik besonders dünne Werkzeuge gleichmäßig spannen. Im Gegensatz dazu würden sich andere Spannmittel aufgrund der hohen Öffnungskräfte wölben. Der Maschinenhersteller Wickert hat seit der Markteinführung der Hilma-Produkte rund 80 Magnetspannsysteme installiert.

TÜV bestätigt Sicherheit der Magnetspanntechnik

Anfängliche Bedenken hinsichtlich der Temperaturstabilität haben sich nach Auskunft von Rudolf Eisenhuber, Bereichsleiter Technik der Maplan Maschinen und technische Anlagen, Planung- und Fertigungs-Ges. m.b.H., Ternitz/Österreich, als gegenstandslos erwiesen. Zweifel an der Sicherheit bei Stromausfällen gab es nie, eine Einschätzung, die der TÜV-Österreich bereits 2006 durch die Abnahme einer Mustermaschine mit integrierten Hilma-Magnetspannplatten bestätigt hat. Laut Eisenhuber schätzen Maplan-Kunden an der Magnetspanntechnik den Komfort und die Schnelligkeit beim Werkzeugwechsel. Sie zeigten sich mit den installierten Systemen sehr zufrieden.

Bernhard Selzer, Maschinenbautechniker bei der REP Deutschland GmbH, Wald-Michelbach, rechnet vor allem bei Gummipressen mit einer steigenden Nachfrage nach Magnetspanntechnik, weil dort nach seiner Einschätzung die Rüstzeiten einen besonders großen Einfluss auf die Produktivität der Maschinen haben.

Zeitersparnis ist häufigstes Investitionsmotiv

Die Zeitersparnis beim Werkzeugwechsel und die dadurch verkürzten Rüstzeiten sind laut Hilma-Römheld das häufigste Investitionsmotiv. Bei integrierten Schnellwechselsystemen können bis zu 240 °C heiße Werkzeuge mit mehreren Tonnen Gewicht von einer Person produktionsfertig in weniger als 30 min gewechselt werden. Sämtliche, auch nicht genormte Werkzeuggrößen und Werkzeugformen ließen sich problemlos und schnell positionieren und fixieren. Als weiterer Vorteil wird das verzugsarme und äußerst präzise Spannen hervorgehoben, das den Werkzeugverschleiß reduziert und damit zur hohen Prozesssicherheit beiträgt.

Die Spannplatten bauen durch eine jeweils 2 bis 3 s dauernde Stromzufuhr ein Magnetfeld auf. Während des stromunabhängigen Betriebs halten Elektropermanentmagneten die Formen mit Spannkräften von 3000 kN und mehr – unabhängig davon, ob horizontal oder vertikal gespannt wird. Zum Entmagnetisieren und Lösen wird wieder kurz elektrische Energie zugeführt.

Media Contact

Josef-Martin Kraus MM MaschinenMarkt

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