Vakuumtechnik macht dem Materialfluss Beine

Von der Anschaffung einer neuen und leistungsfähigeren Maschine, beispielsweise zum Schneiden von Blechen, verspricht sich der Anwender mehr Möglichkeiten, mehr Durchsatz und mehr Produktionseffizienz. Wenn aber nicht auch das Materialfluss-Umfeld optimiert wird, wird die neue und noch so leistungsstarke Maschine ihre Qualitäten niemals voll ausspielen können.

Aus diesem Grund ging das Unternehmen Dietrich Aldinger GmbH Metall- und Lasertechnik mit Sitz im baden-württembergischen Nagold beim Investment in eine neue Laserschneidmaschine den entscheidenden Schritt weiter. Das Unternehmen investierte gleichzeitig in ein Be- und Entladesystem. Bis dato wurden übergroße Rohbleche und Zuschnitte an einer Sondermaschine mit zwei Mitarbeitern manuell beschickt beziehungsweise entnommen. Bei der neuen Anlage wird dies von nur einer Bedienperson erledigt.

Mit Vakuum-Handhabungssystem Rohblechen und Zuschnitte komfortabel handeln

Als Lieferant dafür wurde der Vakuumtechnik-Spezialist J. Schmalz GmbH mit Sitz in Glatten, ebenfalls Baden-Württemberg, ausgewählt. Mit einigen Hundert gelieferten und installierten Vakuum-Handlingsystemen kann Schmalz auf umfassende Erfahrung im Bereich Be- und Entladung von Blechbearbeitungsmaschinen zurückgreifen.

Das Vakuum-Handhabungssystem wird für das universell-flexible Handling von Rohblechen und Reststücken sowie von Zuschnitten und Halbfabrikaten eingesetzt. Es handhabt Werkstücke mit verschiedenen Abmessungen, wie etwa Bleche in Groß-, Mittel- und Kleinformaten sowie Sonderformaten, Plattenstärken bis 25 mm, Teilegewichte bis etwa 70 kg und Maximalgewichte bis 400 kg. Zum Teil sind die Werkstücke beschichtet und durch Öl gegen Rost geschützt.

Die Techniker von Schmalz projektierten eine Komplettlösung, bestehend aus dem Vakuum-Hebegerät Vacumaster Basic mit Mehrfach-Sauggreifersystem und einem Aluminium-Säulenschwenkkran. Das Hebegerät ist für eine Traglast von 500 kg ausgelegt. Das Werkstück wird horizontal mit acht Saugplatten vom Typ SPU mit 210 mm Durchmesser gehandhabt. Die Längstraverse mit 2400 mm Länge erlaubt das schnelle und vor allem individuelle Einstellen der Saugplatten auf das jeweilige Plattenformat beziehungsweise die Zuschnittkonturen. Das Vakuum wird über eine elektrisch betriebene Vakuum-Pumpe erzeugt.

Bei der Projektierung wurde auf eine möglichst energieeffiziente Umsetzung Wert gelegt. Daher können einzelne Saugplatten bei Nichtgebrauch abgeschaltet werden, was sich besonders beim flexiblen Handhaben der verschiedenen Formate und Zuschnitte als hilfreich erweist. Zudem ist die Aufhängung der Saugplatten gefedert und gelenkig, so dass sich das Greifersystem problemlos an alle Gegebenheiten anpassen kann und für einen sicheren Griff und Transport sorgt. Außerdem ist das Vakuum-Hebegerät ohne umständlichen Greiferwechsel für alle Materialien einzusetzen.

Vakuum-Handhabungssystem an Alu-Säulenschwenkkran befestigt

Das komplette Vakuum-Handhabungssystem ist an einem Alu-Säulenschwenkkran mit einem Kettenzug aufgehängt. Der Säulenschwenkkran ist im Fundament mit Schwerlastankern befestigt. Die maximale Nutzlast beträgt 650 kg. Mit einem Schwenkwinkel von 270° und einer Auslegerlänge von 6000 mm ist ein großer Arbeitsbereich gewährleistet. Die Höhe der Unterkante des Auslegers beträgt 2600 mm. Die Rohbleche und Halbfabrikate können so ohne räumliche Beeinträchtigungen auf die Laserschneidmaschine aufgelegt, von dort entnommen und gezielt abgelegt werden.

Eine Bedienperson erledigt alle Arbeitsschritte

Der Geschäftsführer, Achim Aldinger, äußerte sich zur neuen Materialflusslösung mit dem Vakuum-Handhabungssystem wie folgt: „Alle Arbeitsschritte erledigt heute eine Bedienperson. Sie ist körperlich entlastet, denn das Handhabungssystem trägt das Werkstück. Gegenüber der manuellen Beladung und Entnahme konnten wir den Durchlauf beim Laserschneiden um ein Mehrfaches steigern. Die Maschine läuft jetzt fast ohne Unterbrechung, die Leerlaufzeiten haben sich auf ein Minimum reduziert“.

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Edgar Grundler MM MaschinenMarkt

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