Den richtigen Zahn zugelegt

Dies erkannte A. H. Mehring und gründete im Jahr 1913 die Sägen Mehring in Dresden.In 95 Jahren Firmengeschichte ist sich das Unternehmen Sägen Mehring seiner wesentlichen Tugenden treu geblieben. Der Hersteller von Sägebändern und -blättern für die Metall verarbeitende Industrie und den Werkzeughandel steht auch in der dritten Generation für Innovation aus Tradition. Qualität und Service sind dabei die Grundkonstanten – damals wie heute.

Anfang des 19. Jahrhunderts wandelte sich das Deutsche Reich von einem Agrarstaat zu einem Industriestaat. Die Industrialisierung setzte sich dank neuer Möglichkeiten in der Massenfertigung unaufhaltsam durch. Die Grundlagen dafür lagen in neuen Verfahren für die Herstellung und Bearbeitung von Werkstücken aus Metall. Der Bedarf an zerspanenden Verfahren wie das Sägen nahm daher dramatisch zu. Dies erkannte A. H. Mehring und gründete im Jahr 1913 die Sägen Mehring in Dresden.

In 95 Jahren Firmengeschichte ist sich das Unternehmen Sägen Mehring seiner wesentlichen Tugenden treu geblieben. Der Hersteller von Sägebändern und -blättern für die Metall verarbeitende Industrie und den Werkzeughandel steht auch in der dritten Generation für Innovation aus Tradition. Qualität und Service sind dabei die Grundkonstanten – damals wie heute.

So richtig gelang der Durchbruch des Unternehmens im Jahr 1935 unter Gerhard Döring. Dieser hatte um das Jahr 1918 das Unternehmen dem Gründer A. H. Mehring abgekauft. Mit einer neuen Technik – die ersten Maschinensägeblätter wurden entwickelt – war der Bann gebrochen. Das Geschäft florierte. In den folgenden Jahren wurden neue Produkte entwickelt, wie Handsägeblätter mit Anschnittverzahnung als auch mit ansteigender Verzahnung. Die Sägewerkzeuge fanden nicht nur Abnehmer in Deutschland, sondern wurden auch an Kunden in Asien und Amerika ausgeliefert. Während des zweiten Weltkrieges musste die Firma dann allerdings ihre Geschäftstätigkeit einstellen.

Gerhard Döring verließ Dresden während der Besatzungszeit. Durch eine gewisse Portion Zufall und die freundschaftliche Beziehung zu einem ehemaligen Vertreter des Unternehmens verschlug es ihn ins badische Hockenheim. Da er sowohl vom Wirtschaftsaufschwung als auch vom großen Potenzial der Zerspanungstechnik überzeugt war, gründete er im Jahr 1949 zum zweiten Mal die Firma Sägen Mehring. Dabei war von Anfang an klar, dass nicht nur der alte Name, sondern auch die alten Tugenden weiter leben sollten. So setzte das Unternehmen traditionsbewusst auf gute Qualität. Ein konstant hoher Qualitätsstandard wird auch heute noch durch ausgiebige Kontrollen und Werkstofftests erreicht. Seit dem Jahr 1997 ist Sägen Mehring nach dem Qualitätsmanagement System ISO 9001 zertifiziert.

Ein weiterer Schwerpunkt ist seit jeher der Service. Seit dem ersten Tag ist das Unternehmen im Dienst seiner Kunden unterwegs. Durch diese Nähe zum Kunden ist der Service ständig weiterentwickelt worden. Die Hockenheimer bieten dank ihrer acht deutschen Standorte heute einen eigenen Lieferservice mit fahrplanmäßiger Lieferung und Abholung „just-in-time“. Ein weiterer Service sind Reparaturleistungen für spanende Metallbearbeitungswerkzeuge – insbesondere mittels Schleifen und Instandsetzung. Die größte Wertschöpfungstiefe für Kunden liegt allerdings im Sägemeister-Service. Das Unternehmen berät seine Kunden bei der richtigen Auswahl des Sägewerkzeuges und bei der exakten Bestimmung der Schnittparameter. Aktuell gefragt sind beispielsweise Beratungen, um die Schnittzeit zu senken, die Standzeiten zu erhöhen und die Materialkosten zu reduzieren.

Aber Qualität und Service sind nur dann auf Dauer gefragt, wenn Innovation gelebt wird und aus Ideen auch Produkte entwickelt werden. Bei neuen Bandsägen geht es im Wesentlichen um ein effektives Zusammenspiel aus Zahnteilungen, Zahnformen, Schränkungen und Trägermaterialien. Das optimale Zusammenspiel hängt davon ab, welche Rohstoffe oder Materialien zerspant werden sollen.
Nach der Neugründung in Hockenheim wurde deshalb die Produktentwicklung noch einmal deutlich verstärkt. Die Ergebnisse blieben nicht aus. So wurden in den späten 50er Jahren erstmals Maschinensägeblätter mit Bogenzahn und danach auch mit positivem Spannwinkel zur Marktreife geführt. In den 60er Jahren kamen die ersten Bi-Metall-Sägebänder in M42-Qualität in Deutschland sowie Sägebänder mit hartmetallbestückten Zähnen für hochleistungsfähige Sägeanlagen hinzu. In den 70er Jahren folgten Bi-Metall-Bandsägeblätter und Maschinensägeblätter mit variabler Zahnteilung (Kombizahn) sowie in einer besseren Qualität (M51).

Die ersten Metallkreissägeblätter mit variabler Zahnteilung kamen in den 90er Jahren auf den Markt. Später folgten noch Bi-Metall-Sägebänder mit superpositiver Zahnung, Sonderschränkung, Sonderzahnung, geschliffenen Flächen und Präzisionsausführung, um schwer zerspanbare Materialien zu trennen.

Veredelung spart Zeit und Geld

Seit der Jahrtausendwende konnte Sägen Mehring außerdem Metall-Kreissägeblätter mit einer doppelt so hohen Verzahnung, Hochleistungs-Hartmetall-Kreissägeblätter zum Sägen von Stahl und anderen Nichteisen-Metallen und mehreren Bi-Metall-Bandsägeblättern für diverse Anwendungen entwickeln. Neueste Produktinnovation ist ein BI-Metall-Bandsägenblatt, das als Trägerband kostengünstigeren Hochleistungsschnittstahl (HSS-Band) nutzt und im „sixpointfinish-Verfahren“ gefertigt und veredelt wird.

Das Produktangebot des Hockenheimer Unternehmens umfasst heute Sägebänder und -blätter und dazugehörige Kreis-, Maschinen-, Hand- und Säbelsägen sowie Metallkernbohrmaschinen und Zerspanungswerkzeuge für die Metall verarbeitende Industrie und den Werkzeughandel. Die Produkte werden unter den Marken Rix, Optibohr und Optipress vertrieben. Außerdem unterhält Sägen Mehring eine der größten CNC-Werkzeugschleifereien in Deutschland für die Instandsetzung von Zerspanungswerkzeugen. Gefertigt wird an drei Standorten: in Hockenheim, in Stahnsdorf bei Berlin und im französischen Roanne (Frankreich) auf einer Produktionsfläche von insgesamt 45.000 Quadratmetern. Die Produktion beläuft sich auf rund zwölf Millionen Meter Sägeband pro Jahr. Das Unternehmen hat Niederlassungen in der Schweiz, Frankreich, Ungarn, Schweden, England und den USA sowie Vertriebsstandorte in 36 Ländern. Die Exportquote liegt bei rund 40 Prozent.

Die Geschichte des Familienunternehmens zeigt, dass es sich lohnt, auf bewährte Tugenden wie Qualität und Service zu setzen. Die Rezeptur Innovation aus Tradition geht auf.
/ee

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Peter Verclas Hoppenstedt

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