Rasant in Form

Das Hobby zum Beruf machen und damit auch anhaltend Erfolg haben, ist den jeweiligen Protagonisten in den seltensten Fällen vergönnt: Doch gibt es durchaus eindrucksvolle Beispiele, wie sich aus purer Begeisterung – zum Beispiel für den Automobil-Rennsport – über die Jahre ein mittelständischer Technologie-Partner für die Automobil-Industrie und andere Bereiche entwickeln kann: Die Firma Siegfried Spiess Motorenbau GmbH. Ihre Ursprünge gehen auf den bekannten Rennfahrer und Firmengründer Siegfried Spiess zurück. Er konnte das „Benzin im Blut“ ganz offensichtlich auch auf seine Söhne übertragen, weshalb im Jahr 1999 der Generationswechsel und damit die Stabübergabe an Holger und Jürgen Spiess erfolgte.

Mit nunmehr rund 30 Beschäftigten befasste man sich zunächst mit dem Rennmotorenbau, erweiterte aber ab 2006 das Liefer- und Leistungsportfolio um das Geschäftsfeld Forschung, Entwicklung, Konstruktion, Herstellung und Erprobung von leistungsgesteigerten Serienaggregaten sowie zusätzlich der Fertigung von speziellen Bauteilen und Baugruppen für die Automobilindustrie.

Untrennbar mit der Fertigung ist der Maschinenpark für die mechanische Bearbeitung und Herstellung der Teile verbunden, wobei sich Spiess hier vorwiegend auf Kurbelgehäuse, Zylinderkopf, Ventiltrieb (kinematisch + dynamisch), Trockensumpfsysteme, Wasserpumpen, Ventildeckel, Saugrohre, Kraftstoffversorgungssysteme sowie den zugehörigen Vorrichtungs- und Werkzeugbau konzentriert. In diesem Zusammenhang führt Jürgen Spiess, heutiger Geschäftsführender Gesellschafter der Siegfried Spiess Motorenbau sowie auch der J. Spiess Präzisionsteile, aus: „Wir haben zurzeit im Einsatz 3- bis 5-Achsen-Bearbeitungszentren und setzen dabei bevorzugt auf die Präzisionsmaschinen von Hermle AG, weil wir damit über einen langen Zeitraum von rund 20 Jahren immer sehr gute Erfahrungen gemacht haben. Als wir bereits im Jahr 1987 den Einstieg in die CNC-Technik wagten, wollten wir die aufwändige manuelle Bearbeitung reduzieren und beschafften uns dafür eine Universal-Bohrfräsmaschine. Damit strebten wir das Bohren und Formfräsen zum Beispiel von Zylinderköpfen, Kanälen, Ventildeckeln und Ölwannen an, was uns aber nicht so richtig gelang; zumal Versprechungen nicht eingehalten wurden.“

Kanalbearbeitung mit Bravour
Eher zufällig kam man mit den Gosheimern in Kontakt und stellte den Anwendungstechnikern die selben Aufgaben. Jürgen Spiess erinnert sich: „Sie lösten auf Basis der Universalfräsmaschine UWF 1002 unser Hauptproblem Kanalbearbeitung wirklich mit Bravour und erfüllten auch sonst unsere manchmal nicht so ganz einfachen Anforderungen. Die Zusammenarbeit lief und läuft so gut, dass wir mit den innovativen Bearbeitungszentren der C-Baureihe unser Technologie- und Bearbeitungsangebot beständig nach oben ausweiten konnten, was uns auch den Einstieg in das neue Geschäftsfeld erleichterte“.
Heute sind bei den Spiess-Firmen insgesamt vier BAZ der Gosheimer im Einsatz, nämlich ein Bearbeitungszentrum C 800 U (seit 1997), ein C 800 V (seit 2001), ein weiteres C 800 U (seit 2002) und schließlich ein 5-Achsen-Hochleistungs-Bearbeitungszentrum C 50 U, das im Jahr 2008 beschafft wurde und auch für den Motorenbauer eine neue Dimension darstellt. Das ist vor allem dahingehend zu verstehen, dass mit dem C 50 U noch deutlich größere Werkstücke wie zum Beispiel der 5-Zylinder-Hochleistungsdiesel aus dem Race-Touareg von VW für die Ralley Dakar sowie andere große Bauteile in einer bis wenigen Aufspannungen komplett zu bearbeiten sind, was früher so gar nicht möglich war.

Die C 50 U läutete bei dem Motorenbauer, wie angedeutet, einen weiteren Technologiesprung nach oben ein; wobei die Fachkräfte in der mechanischen Fertigung durchaus gewiefte Profis sind, die schon aus den Universal-Bohrfräsmaschinen UWF und den Bearbeitungszentren der Baureihe C 800 U/V „sehr viel herausholen“. Das ist zum Beispiel daran abzulesen, dass auf den BAZ`s C 800 V/U sämtliche Motoren für die DTM-Rennserie des Partners Opel, oder auch an die 800 verschiedene andere Werkstücke bearbeitet wurden und werden.
Doch mit Hilfe des 5-Achsen-Hochleistungs-Bearbeitungszentrums C 50 U zur Komplett-/Simultanbearbeitung komplexer Motorenteile (und anderer Bauteile) geht das alles noch ein gutes Stück besser, schneller und wirtschaftlicher.

Jürgen Spiess meint: „In unserem Geschäft lautet einer der Kundenwünsche oftmals von jetzt auf sofort und im Rennsport gilt es immer auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Deshalb brauchen wir zum einen schnelle, präzise und vor allen Dingen auch immer verfügbare Maschinen und zum anderen flexibel einsetzbare Fachleute.

Bezüglich Verfügbarkeit der Maschinen sind wir mit Hermle sehr zufrieden, denn im Fall der Fälle ist der Service schnell vor Ort und auch entsprechend ausgerüstet. Mit den Technologien der vier Bearbeitungszentren und besonders der C 50 U können wir unserer bestehenden Kundschaft und natürlich auch neuen Kunden ein Leistungspaket schnüren, das, in Kombination mit der Kompetenz im Motorenbau, wohl als einmalig zu bezeichnen ist“.

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