Neue Intensivkühlung ermöglicht Produktion von hochfesten Stählen in weitem Dickenspektrum

Beispiel einer Bandkühlung von Siemens VAI in einem Warmwalzwerk<br>

Siemens VAI Metals Technologies wird das Warmbandwerk 2 der ThyssenKrupp Steel Europe AG in Duisburg-Beeckerwerth mit einer neuen Intensivkühlung ausrüsten. Mithilfe des „PowerCooling“-Verfahrens können jetzt höher- und hochfeste Stähle in einem weiten Dickenspektrum noch zuverlässiger gekühlt werden. Dies ermöglicht die hochgenaue und effiziente Produktion von zusätzlichen Stahlsorten. Die Inbetriebnahme der Intensivkühlung ist für Dezember 2010 vorgesehen.

In einer Kühlstrecke müssen Kühlintensität und Durchflussmenge so geregelt sein, dass das gewünschte Gefüge des Walzguts mit hoher Präzision festgelegt werden kann. Im Gegensatz zu laminaren Bandkühlprozessen erlaubt die von Siemens VAI entwickelte „Power Cooling“-Technologie hohe Kühlraten von bis zu 400 K/s. Vor allem für die Produktion von höher- und hochfesten Stählen im oberen Dickenbereich bis 25,4 mm werden hohe Kühlraten benötigt.

Eine weitere Besonderheit der Kühlstrecke ist der große Regelbereich der Durchflussmenge, was eine präzise und flexible Führung des Bandkühlprozesses ermöglicht. Im Unterschied zu laminaren Kühlprozessen können mit „Power Cooling“ dreimal höhere Wärmestromdichten von bis zu 5 MW/m2 erreicht werden. Zusätzlich erlaubt die neue Kühlanlage auch die Einstellung geringer Durchflussmengen für einen quasi-laminaren Betriebszustand. Für den Betrieb dieser Anlage kommt ebenso ein neu entwickeltes übergreifendes Temperaturmodell zum Einsatz. Dieses Modell rechnet mit einem einheitlichen Ansatz durch die gesamte Fertigstrasse über die Kühlstrecke bis zum Haspel. Damit können genaueste Vorhersagen über den Beginn der Phasenumwandlung gemacht werden, auch wenn dieser in der Fertigstrasse stattfindet. Darüber hinaus ist in diesem Modell die Berechnung bainitischer Gefügeanteile integriert.

Durch das übergreifende Temperaturmodell wird das bestehende Siemens-Modell für die laminare Bandkühlung, welches im Warmbandwerk 2 in Beeckerwerth seit 2007 im Einsatz ist, abgelöst. Mit dessen Hilfe können die Phasenübergänge beim Kühlen warmgewalzten Bandstahls noch präziser gesteuert werden. Dadurch erhöht sich die Flexibilität des Walzwerks: Verschiedene Stahlsorten können in beliebigem Wechsel produziert werden, und neue Stahlsorten lassen sich in die Produktion aufnehmen, ohne Software oder Modellparameter zu ändern.

ThyssenKrupp Steel Europe AG ist die Führungsgesellschaft für die europäischen Carbon Steel-Aktivitäten des ThyssenKrupp-Konzerns. Das Unternehmen gehört zu den weltweit führenden Produzenten von Qualitätsflachstahl.

Die Warmbreitbandstraße 2 in Duisburg-Beeckerwerth ist mit einer Produktionsmenge von sechs Millionen Tonnen pro Jahr eine der leistungsfähigsten weltweit. Mithilfe kontinuierlicher Modernisierungen produziert ThyssenKrupp Steel Europe auf dieser Anlage eine Vielzahl moderner Stahlsorten hoher Qualität für Anwendungen in der Automobilindustrie und in der Rohrproduktion.

Weitere Informationen über Lösungen für Stahlwerke, Walzwerke und Behandlungslinien unter: http://www.siemens.com/metals

Der Siemens-Sektor Industry (Erlangen) ist der weltweit führende Anbieter von umweltfreundlicher Produktions-, Transport-, Gebäude- und Lichttechnik. Mit durchgängigen Automatisierungstechnologien und umfassenden Branchenlösungen steigert Siemens die Produktivität, Effizienz und Flexibilität seiner Kunden aus Industrie und Infrastruktur. Der Sektor besteht aus den sechs Divisionen Building Technologies, Drive Technologies, Industry Automation, Industry Solutions, Mobility und Osram. Mit weltweit rund 207.000 Mitarbeitern (30. September) erzielte Siemens Industry im Geschäftjahr 2009 einen Umsatz von rund 35 Milliarden Euro. http://www.siemens.com/industry

Die Siemens-Division Industry Solutions (Erlangen) ist mit den Geschäftsaktivitäten Siemens VAI Metals Technologies, Water Technologies und Industrial Technologies einer der weltweit führenden Lösungsanbieter und Dienstleister für Industrie- und Infrastrukturanlagen. Dies umfasst die Planung und Errichtung, den Betrieb und den Service für den gesamten Lebenszyklus. Eine breite Palette von Umweltlösungen unterstützt Industrieunternehmen dabei, Energie, Wasser oder Betriebsmittel effizient einzusetzen, Emissionen zu reduzieren und Umweltrichtlinien einzuhalten. Mit weltweit rund 31.000 Mitarbeitern (30. September) erzielte Siemens Industry Solutions im Geschäftsjahr 2009 einen Umsatz von 6,8 Milliarden Euro.

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Dr. Rainer Schulze Siemens Industry

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