Neuartige Lernfabrik zur Weiterbildung von Industrial Engineers

Wie der Initiator Prof. Engelbert Westkämper, Leiter des Instituts für Industrielle Fertigung und Fabrikbetrieb (IFF) an der Universität Stuttgart und des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) erläutert, ist sie der Grundbaustein einer nachuniversitären Weiterbildung für Industrial Engineers aus der Praxis, also für technische Manager und Produktionsplaner aller Wirtschaftssektoren. Die Lernfabrik ist auch in die Graduate School of Excellence for advanced Manufacturing Engineering in Stuttgart für die Doktorandenausbildung eingebunden.

„Für die Existenzsicherung und die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen ist es unerlässlich, dass die Produktionsplaner und Fabrikorganisatoren lernen, wie Turbulenzen auf dem Markt schnell ausgeglichen werden können, ohne die laufende Produktion zu behindern“, so Westkämper. Das Industrial Engineering – also die Arbeits- und Prozessplanung – muss seiner Auffassung nach heutzutage unbedingt mit Werkzeugen der digitalen Fabrik und modularen Produktionssystemen zur Erhöhung der Wandlungsfähigkeit verknüpft werden. Zusätzliche Optimierungspotenziale lassen sich mit innovativer Technik innerhalb der digitalen und virtuellen Fabrik heben. Es wird so für den Stuttgarter Produktionsforscher zum „Advanced Industrial Engineering“.

Bedarf zur kontinuierlichen Optimierung künftiger Fabriken ist riesig

Der Bedarf, künftig Fabriken und Produktionssysteme kontinuierlich optimieren zu können ist riesig. Das Fort- und Weiterbildungsangebot mit Fokus auf „Advanced Industrial Engineering“ und zugeschnitten auf die Anforderung der Praxis ist jedoch heute nicht mehr ausreichend.

Das Konzept der Lernfabrik umfasst sowohl das technische System als auch die Lerninhalte einer solchen Fort- und Weiterbildung. Einzigartig und innovativ ist dabei die Kombination aus Vermittlung von Kompetenzen durch eine physische Modellfabrik, eine digitale Lerninsel und theoretischen Modulen.

Evaluierung liefert durchweg positives Feedback

„Nach dem erfolgreichen Abschluss der Pilotphase wurde das Schulungsprogramm auf elf Tage gestrafft und für die Bedürfnisse der Industrie optimiert. Wir haben bei der Evaluierung ein durchweg positives Feedback erhalten. Der Lerneffekt war auch deshalb hervorragend, weil das Gelernte sofort in unserer Modellfabrik angewendet werden konnte,“ so Projektleiter Philipp Riffelmacher. Er zeigt gemeinsam mit seinem Team einen Teil der extrem wandelbaren physischen Modellfabrik auf der Messe.

Institut für Industrielle Fertigung und Fabrikbetrieb (IFF) der Universität Stuttgart auf der Hannover-Messe 2009: Halle 2, Stand C212

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Maschinenbau

Der Maschinenbau ist einer der führenden Industriezweige Deutschlands. Im Maschinenbau haben sich inzwischen eigenständige Studiengänge wie Produktion und Logistik, Verfahrenstechnik, Fahrzeugtechnik, Fertigungstechnik, Luft- und Raumfahrttechnik und andere etabliert.

Der innovations-report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Automatisierungstechnik, Bewegungstechnik, Antriebstechnik, Energietechnik, Fördertechnik, Kunststofftechnik, Leichtbau, Lagertechnik, Messtechnik, Werkzeugmaschinen, Regelungs- und Steuertechnik.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer