Modifizierte Werkzeugschnittstelle steigert Wechselgenauigkeit

Im Bereich der rotierenden Werkzeuge hat sich die HSK-Schnittstelle breit und weltweit durchgesetzt und gilt als die Schnittstelle mit der höchsten Präzision. Im Bereich der stehenden Werkzeuge (Drehwerkzeuge) konnte die HSK-Schnittstelle bislang nur bedingt eingesetzt werden.

HSK-Schnittstelle beim Drehen zu unpräzise

Eine genaue Schneidenhöhe bei abgewinkelten Werkzeugen und auch bei Werkzeugen mit großen F-Maßen war aufgrund des großen Mitnehmerspiels in HSK-A und HSK-C nur erschwert zu erreichen. In diesem Bereich sind Systeme wie die VDI-Schnittstelle verbreitet.

Es gibt aber eine sehr starke Tendenz dazu, dass stehende und rotierende Werkzeuge auf derselben Maschine (Beispielsweise Dreh-Fräs-Zentren) eingesetzt werden sollen, um dadurch Investitionskosten zu sparen. Da liegt es nahe, sowohl die rotierenden Werkzeuge in der Spindel als auch die stehenden Werkzeuge auf dem Revolver oder auf stationären Einheiten mit der gleichen Werkzeugschnittstelle zu versehen.

HSK-T-Arbeitskreis trieb die Entwicklung der Schnittstelle voran

Um die Vorteile der VDI-Schnittstelle, nämlich die Aufnahme von angetrieben und stehenden Werkzeugen, mit den Handhabungs- und Präzisionsvorteilen anderer Schnittstellen zu kombinieren, haben sich namhafte Maschinen- und Werkzeughersteller in Deutschland zu dem Arbeitskreis HSK-T (T steht für turning) zusammengefunden. Mimatic hat dort von Anfang an mitgearbeitet.

Der erste und wichtigste Vorteil im Vergleich zu anderen Schnittstellen ist die Wechsel- und Wiederholgenauigkeit nach dem Lösen der HSK-T Schnittstelle und dem Anbringen eines anderen Werkzeuges (Tabelle – siehe Bildergalerie). Die durchgängige Verwendungsmöglichkeit der Werkzeuge auf Dreh- und Fräsmaschinen bietet sicher noch viele weitere Vorteile.

Klassische HSK-Werkzeuge, die in CNC-Bearbeitungszentren im Einsatz sind, können ebenfalls auf der Drehmaschine mit HSK-T- Revolver verwendet werden. Mimatic bietet schon jetzt ein nahezu vollständiges Programm an angetriebenen Werkzeugen und auch statischen Haltern nach dem neuen, erst vor wenigen Wochen verabschiedeten HSK-T Standard im Angebot.

HSK-T-Schnittstelle bietet hohe Präzision und Wiederholgenauigkeit

Weil die klassischen Lösungen für die Schnittstelle zwischen angetriebenem Werkzeug und dem eigentlichen Zerspanungswerkzeug wie Spannzange oder Weldon Nachteile haben, nämlich die fehlende Präzision oder Wiederholgenauigkeit, entwickelte Mimatic die Schnittstelle mi, die ähnlich wie bei der HSK-T-Schnittstelle wichtige HSK-Prinzipien beinhaltet: Kurzkegel mit Plananlage, symmetricher Einzeug, Einhandbedienung sowie Kraft- und Formschluss.

Nachdem nun Mimatic der bewährten mi-Schnittstelle eine komfortable Einhandbedienung hinzugefügt hat, hat sich der Einsatzbereich und die Akzeptanz des System erheblich erweitert. Passend zu dem System werden mi-Aufnahmen mit allen weltweit üblichen Werkzeugspannsystemen angeboten. Besonders kundenfreundlich ist die Rückwärtskompatibilität, sodass alle bisherigen im Markt befindlichen (mehrere Tausend) mi-Adapter weiter verwendet werden können.

Auch mehrspindlige Werkzeuge mit genauerer Positionierung

Weiterentwicklungen gibt es auch auf dem Gebiet mehrspindliger Werkzeuge. Mimatic hat aufgrund von Kundenanregungen einen Mehrspindler entwickelt, der vielen Anforderungen gerecht wird. Die Positioniergenauigkeit der Spindeln liegt im Bereich von ±0,1 mm und kann entsprechend für Entgratarbeiten oder Gewindebohrungen eingesetzt werden.

Hochpräzisions-Mehrspindler von Mimatic haben keine Verstellmöglichkeiten. Das Aggregat ist insbesondere für kleinere Losgrößen und ähnliche Bohrbilder geeignet. Die in Bild 4 gezeigte Variante hat drei Spindeln, die auf einem Teilkreis mit 120°-Teilung angebracht sind. Durch die Verstellung wird nur der Teilkreis in den angegebenen Werten verändert. Die 120°-Teilung bleibt erhalten.

Dipl.-Ing. Karl-Heinz Schoppe ist Verkaufsleiter der Mimatik Zettl GmbH in 87488 Betzigau.

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Karl-Heinz Schoppe MM MaschinenMarkt

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