Langes Leben – Kunststoffmodulbänder für Fördertechnik in der chemischen Industrie

Abfüll-, Verpackungs- und Transportanlagen: Fehlerfrei ist keine Anlage, und auch die Packmittel von Beuteln bis hin zu Glasflaschen und Kanistern sind bisweilen leck. Damit lässt sich eines kaum verhindern:

Chemische Vor- und Endprodukte kommen spätestens ab der Abfüllung oder Verpackung ungewollt mit den fördertechnischen Anlagen in Kontakt. Überall dort, wo mit besonders aggressiven Materialien gearbeitet wird, führt dies zu extrem erhöhten Belastungen im Besonderen bei den verwendeten Förderbändern, die nicht alleine aus Edelstahl gefertigt werden können. Dies führt bei falscher Materialauswahl zu starker Belastung mit zum Teil sehr kurzen Austauschzyklen.

Gewünscht sind daher Förderbänder mit hoher mechanischer, chemischer und mitunter auch thermischer Resistenz und vorzugsweise geringer Verschmutzungsneigung sowie guten Reinigungseigenschaften.

Kunststoffmodulbänder erfüllen all diese Anforderungen. Als Alternative zu vornehmlich gummierten Gurtbändern sind sie massiv aus Polyethylen (PE), Polypropylen (PP) oder Polyacetal (POM) gefertigt. Diese Materialien zeichnen sich durch Säure- und Laugenresistenz aus, was sie für den Einsatz in belasteten Bereichen, etwa der Batterieabfüllung, prädestiniert.

Die hochwertigen Werkstoffe mit geringem Reibwert, die auch in unterschiedlichen Farben verfügbar sind, sorgen darüber hinaus für eine hohe Verschleißfestigkeit und lange Haltbarkeit selbst bei abrasiven Materialien. Auf Wunsch sind Sonderwerkstoffe für extreme mechanische und thermische Belastungen, zum Beispiel in Stop&Go-Abfüllanlagen oder beim Transport von Sintermaterialien, erhältlich.

Die Module selbst sind von komplett geschlossen bis hin zu einer gitterförmigen Struktur mit großen Öffnungen verfügbar. Eine offene Auslegung gewährleistet hohen Wasserdurchsatz, so dass Rückstände leicht durchgespült werden können. Zu den guten Reinigungseigenschaften der Kunststoffmodulbänder kommt zusätzlich die geringe Verschmutzungsneigung: An der glatten, hydrophoben Oberfläche perlt Wasser leicht ab, es existiert kein Anhafteffekt durch Feuchtigkeit – anders als beispielsweise bei Gummibändern. Wichtig ist diese Eigenschaft, wenn es um den Kontakt mit reaktiven Substanzen geht, etwa ungelöschtem Kalk.

Bei annähernd gleichen Anschaffungskosten bieten Kunststoffmodulbänder in konventionellen Installationen, beispielsweise in der Lebensmittelindustrie, eine rund dreimal längere Standzeit als gummierte Förderbänder. In der chemischen Industrie ist die Standzeit noch exponenziell länger. Darüber hinaus ist die Wartung einfacher und schneller, da im Falle der Beschädigung lediglich die betroffenen Module in wenigen Minuten und nicht das ganze Band mit oftmals halbtägigen Ausfallzeiten ausgetauscht oder neu verschweißt werden müssen. Der Austausch einzelner Module kann dabei vom hauseigenen Personal mit einfachem Werkzeug bewerkstelligt werden, während Gummibänder immer von geschultem Fachpersonal verschweißt werden müssen. bw

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