Gute Tankbelüftung bei Kompaktaggregaten

Wasser und Schmutz in Hydraulik- oder Getriebeölen führen zwangsläufig zur Beeinträchtigung der Funktion. Obwohl dieser Zusammenhang jedem Konstrukteur einleuchtet, gibt es noch immer zu viele Beispiele von Low-Cost-Lösungen für die notwendige Be- und Entlüftung der entsprechenden Tankbehälter. So erhalten Verschlussschrauben einfach eine kleine seitliche Bohrung, die bis in den Tank reicht, um einen gewissen Luftaustausch zu ermöglichen – Schmutz- und Wassereintrag inklusive.

Zwei Sperrventile erhöhen die Standzeit

Dass Luftaustausch auch professioneller möglich ist, zeigt der niederländische Filterhersteller Doedijns Hydraulics. Er hat die etablierten Filtersysteme Air Conditioner zur Be- und Entlüftung von Hydraulik- und Getriebeöltanks „miniaturisiert“. So ist seit kurzem die Kompaktausführung Mini-Airco mit 68 mm Durchmesser und 135 mm Gesamtlänge auf dem Markt. Das Besondere daran sind zwei integrierte Sperrventile, die den Luftaustausch bedarfsgerecht steuern.

Das bedeutet: Die beiden Ventile sind über eine Feder mit einem Druck von 0,01 bar vorgespannt. Erst wenn Luftanforderungen aus dem Tank anstehen, wird der Durchlass freigegeben. Der Vorteil bei diesem Filtersystem ist, dass darin das Trocknungsgranulat nur dann Feuchtigkeit aus der Luft aufnimmt, wenn das System arbeitet. Das verlängert die Standzeit der Mischung aus Silikat und Zeolith.

Entwickelt wurde die Kompaktausführung speziell für hydraulische Kompaktaggregate und kleine bis mittlere Getriebe. Die Montage der Be- und Entlüftung lässt sich einfach durchführen. Dazu wurde ein Standard-Doppelnippel mit Sechskant-Mutter entwickelt, der die gängigen Gewindevarianten abdeckt. Das sind auf der Filterseite das 3/8-Zoll-Gewinde und auf der Hydraulik- oder Getriebeseite die Gewinde M 10 × 1, M 12 × 1,5, M 18 beziehungsweise 1/8 Zoll. Über einen solchen Adapter lassen sich die Be- und Entlüftungen einfach an den vorhandenen Einfüllöffnungen von Getrieben und Kleinaggregaten anbringen.

Trocknen und Filtern in einem System

Befindet sich das Filtersystem im Betrieb, strömt die benötigte Luft auf dem Weg in das System durch das Trocknungsgel. Dabei wird die vorhandene Luftfeuchtigkeit absorbiert. Anschließend durchströmt die Luft einen 3-µm-Absolutfilter. Der Filterkopf besteht aus einem sterngefalteten imprägnierten Glasfaservlies, damit die Luft getrocknet und gereinigt in den Tank für das Getriebe- oder das Hydrauliköl strömt.

Damit hat der Maschinenbetreiber die Sicherheit, dass weder Schmutz noch Wasser die Standzeit des eingesetzten Öls beeinträchtigen. Beide Fremdstoffe tragen dazu bei, dass sich im Öl Reaktionsprodukte bilden, die einen negativen Einfluss auf das Laufverhalten und damit die Lebensdauer von Hydrauliksystemen und Getrieben haben. Das gilt vor allem bei biologisch schnell abbaubaren Flüssigkeiten.

Indikatorkugeln, deren Farbgebung sich bei vollkommener Sättigung verändert und von rubinrot auf orange wechselt, Das sehen Anwender sofort. Die Kugeln zeigen den Zeitpunkt für den Filteraustausch an. Dazu muss lediglich die gelbe Filter-Kartusche abgeschraubt werden.

Die Kugeln werden entnommen und das Gehäuse mit einer neuen Ladung befüllt. Entsprechende Nachfüllpackungen stehen zur Verfügung, die natürlich günstiger sind als der Austausch der kompletten Filtereinheit. Weil das Trocknungsgel keinerlei karzinogene Wirkung hat und auch nicht toxisch ist, müssen beim Wechsel keine besonderen Vorkehrungen getroffen werden.

Seit der Markteinführung des kompakten Filtersystems lohnt es sich, über die Belüftung von Öltanks mehr nachzudenken. Die in kleinen Getrieben und hydraulischen Kompaktaggregaten ausgetauschten Luftmengen sind in der Regel zwar nicht sehr groß, dennoch geht davon eine nicht zu unterschätzende Gefahr aus. Schließlich leben die Maschinenhersteller vom Verkauf und nicht von der Reparatur ihrer Produkte.

Josef Gadringer ist Vertriebsleiter bei Doedijns Hydraulics in NL-2740 AD Waddinxveen.

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Josef Gadringer MM MaschinenMarkt

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