Förderbänder lassen keine Chance für Schimmel und Schmutz

Das Förderband ist aus der modernen Nahrungsmittelproduktion nicht mehr wegzudenken. Die breite Palette von Typen, Materialien und Beschichtungen erlaubt es, Bänder für die unterschiedlichsten Applikationen mit den verschiedensten Eigenschaften herzustellen und einzusetzen. Ob glatt oder strukturiert, ob gerade oder kurvengängig, ob für eine hohe oder niedrige Umgebungstemperatur — eine den Funktionen angepasste Förderband-Auswahl ist für eine effiziente, zuverlässige und hygienische Produktion unabdingbar.

Auch Unternehmen der Fleischindustrie können heute zwischen vielen verschiedenen Förderband-Arten wählen. Jeder Bandtyp hat spezifische Eigenschaften, die zum Ausführen der entsprechenden Anwendung nötig sind. Allen gemein ist — wie der gesamten Fleischverarbeitungs-Kette — der hohe Anspruch an die Hygiene.

Um die Kontamination von Lebensmitteln mit Krankheitserregern zu verhindern, hat die Europäische Union (EU) schon 1993 für die europäische Lebensmittelindustrie die Umsetzung des sogenannten HACCP-Konzepts gefordert (Hazard Analysis and Critical Control Point — Gefährdungsanalyse und kritische Lenkungspunkte), das kritische Punkte in der Produktion aufdecken und beheben soll. Die Fleischindustrie erkannte so bereits vor Jahren das Gefährdungspotenzial und rüstete Produktionslinien mit Modulbändern aus Kunststoff aus.

Förderband aus Kunststoff bietet besseren Schutz vor bakteriellen Verunreinigungen

Kunststoffmodulbänder sind nicht nur wesentlich wartungsärmer und vielseitiger, sondern lassen sich auch einfacher reinigen als Gewebe- oder Stahlbänder. Das Kunststoffmodulband „Habasit-Link M5060 Flat Top 2“ wurde eigens für hygienisch heikle Anwendungsbereiche in der Fleischverarbeitung entwickelt.

Die Verwendung großer Module mit einer Breite von bis zu 610 mm verringert die Anzahl der Zwischenräume im Band. Darüber hinaus hat es weniger Gelenkverbindungen und damit weniger Bereiche, in denen sich Rückstände festsetzen können, was den Reinigungsaufwand für das Band deutlich verringert.

Die patentierten Langlöcher der Gelenke sind eine konstruktive Verbesserung, welche die Wasserdurchspülung der Förderband-Unterseite erleichtert. In den Langlöchern kann das Wasser leichter zugeführt werden und die Gelenke können wirksamer gereinigt werden als bei runden Öffnungen.

Gelenkkonstruktion macht Förderband-Reinigung leichter

Die patentierte „offene Gelenkkonstruktion“ sowie die versetzten Gelenke erleichtern zudem eine gründliche Reinigung des Förderbandes. Das derart optimierte Reinigungsergebnis reduziert das Risiko einer bakteriellen Verunreinigung der transportierten Lebensmittel.

Um eine höhere Schnittfestigkeit zu erreichen, werden die Förderband-Module durch den Einsatz von Additiven verstärkt. Im Besonderen gilt das für Mitnehmer, die in vielen Bereichen der Fleischindustrie eingesetzt werden, um Ware über spezielle Steig- oder Gefällstrecken zu transportieren. Wichtig ist, dass der Kunststoff gegen Schnitte und Stöße unempfindlich ist.

Mitnehmer entsprechen ebenfalls den Hygiene-Anforderungen

Wie die Module sind auch die Mitnehmer der M5060-Serie in einer Breite von bis zu 610 mm erhältlich. So bilden sie mit den Modulen eine Einheit und fügen sich nahtlos in das Hygienekonzept ein.

Zur weiteren Verbesserung und Vereinfachung des Reinigungsprozesses wurde ein integriertes Reinigungssystem entwickelt. Das System besteht aus einer Zahnradnabe aus ultrahochdichtem Polyethylen, in die Sprühdüsen integriert sind. Es lässt sich direkt in die Umlenkseite der Bandanlage einbauen und reinigt das Band bei Bedarf automatisch.

Die optimierte Reinigung in den Scharnierbereichen ist effektiv und gleichmäßig, der Automatikbetrieb spart erheblichen Arbeitsaufwand. Da das Wasser und die Reinigungsmittel direkt die verunreinigten Stellen der Bandunterseite erreichen, können der Wasserverbrauch und die Reinigungszeit reduziert werden.

Platz- und Zeitersparnis durch Kunststoff-Module

Bei der Planung neuer Anlagen zeigen sich vor allem die Vielseitigkeit und das Einsparungspotenzial der Modulbänder. Stahlbänder haben zwar eine sehr robuste Oberfläche, auf der man auch sehr gut schneiden kann. Sie kommen aber schon allein aufgrund ihrer komplizierten Anlagentechnik in der Fleischindustrie nur in wenigen Prozessen zum Einsatz.

Eine Transportstrecke mit Modulbändern ist schon in der Konstruktion weniger aufwändig als eine vergleichbare Anlage mit Gewebe- oder Stahlbändern. Grund dafür ist der spannungsfreie Bandlauf, der es zum Beispiel ermöglicht, ohne großen technischen Aufwand Bänder formschlüssig anzutreiben und eine einfache Trägerkonstruktion zu verwenden.

Förderband-Instandhaltung durch Module vereinfacht

Auch die in der Instandhaltung anfallenden Reparaturen gestalten sich bei Modulbändern unkompliziert. Es reicht häufig aus, die betroffene Stelle zu öffnen und die defekten Module gezielt auszuwechseln, anstatt ganze Bänder zu tauschen.

Für den Transport von verpackter Ware und von Schalen werden häufig Kurvenbänder eingesetzt. Diese können Geraden und Kurven in einer Anlage kombinieren, ohne dass ein Übergang zwischen geradem Band und Kurvenband nötig ist. Dadurch lässt sich die Zahl der für das transportierte Produkt potenziell schädlichen Übergabepunkte minimieren.

Bei Anwendungen, die beispielsweise eine starke Luftbewegung erfordern, wie zum Beispiel das Kühlen oder Frosten, erweist sich die Luftdurchlässigkeit der Modulbänder als Vorteil. Da die Förderbänder, je nach Art der gewählten Module, über eine offene Fläche von mehr als 50% verfügen, kann die Luft deutlich besser an das Produkt gelangen. Die Verweildauer im Kühl- oder Frostbereich lässt sich so verkürzen und die Produktionsabfolge beschleunigen.

Dipl.-Wirtsch.-Ing. Jens Bierbach ist Vertriebsleiter der Habasit Rossi GmbH in 64859 Eppertshausen.

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Jens Bierbach MM MaschinenMarkt

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