ESTER macht effektiver

Wenn die Produktion wegen einer Störung behindert wird oder ausfällt, kommt dies Unternehmen meist teuer zu stehen. Automobilhersteller und andere blechverarbeitende Betriebe kennen das Problem zu gut. Denn gerade im Bereich der Blechumformung treten aufgrund der zahlreichen Verarbeitungsschritte häufig störende Einflüsse auf, die die Effektivität der genutzen Anlagen und die Qualität der produzierten Bauteile herabsetzen. Da hilft es, wenn bei der Beseitigung des Fehlers auf vorhandene Erfahrungen zurückgegriffen werden kann. Doch bislang wird dieses Wissen kaum systematisch erfasst. Abhilfe schaffen soll nun eine neue Software, die das IPH zusammen mit dem Institut für Umformtechnik und Umformmaschinen (IFUM) der Leibniz Universität Hannover und der Gesellschaft zur Förderung angewandter Informatik e. V. (GFaI) aus Berlin entwickeln möchte. Das Vorhaben ist Teil des Forschungsprojektes „Effektivitätssteigerung durch Erfahrungsrückgewinnung“, kurz ESTER, das kürzlich offiziell gestartet ist. Gestern fand das erste Treffen mit dem projektbegleitenden Industrieausschuss statt.

Von Interesse werden die Forschungsergebnisse von ESTER für alle produzierenden Unternehmen sein, vor allem für die Bereiche Maschinenbau und Fahrzeugtechnik als Hauptnutzer von umgeformten Blechteilen. Im Rahmen von ESTER soll eine Systematik erarbeitet werden, mit deren Hilfe die Effektivität von Anlagen zur Blechumformung gesteigert und bewertet werden kann. Möglich gemacht werden soll dies durch eine rechnergestützte Erfahrungsrückgewinnung. In einer Datenbank werden Probleme, die in der Vergangenheit in der Produktion aufgetreten sind, dokumentiert. Eine Software soll hinterlegte Lösungen für jede Störung bereitstellen. Um den Erfolg der Datenbasis im Anschluss zu ermitteln, ist zudem noch die Entwicklung eines Kennzahlensystems geplant.

Das Projekt ESTER wird im Programm zur Förderung der „Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF)“ sowie im Initiativprogramm „Zukunftstechnologien für kleine und mittlere Unternehmen (ZUTECH)“ vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie über die „Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungseinrichtungen (AiF)“ finanziert. An dem Projekt, das auch von der Europäischen Forschungsgesellschaft für Blechverarbeitung e. V. (EFB) unterstützt wird, sind die drei Forschungsinstitute IPH, IFUM und GFaI sowie zehn Industrieunternehmen beteiligt. Das Forschungsvorhaben ist auf 27 Monate ausgelegt.

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Meike Wiegand idw

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