Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie bewilligt zwei Forschungsprojekte

Die Hochschule Heilbronn hat seitens des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) grünes Licht für die Durchführung von zwei Forschungsprojekten bekommen.

Dazu stellt Berlin insgesamt rund 340.000 Euro zur Verfügung, die dem Institut für Kraftfahrzeugtechnik und Mechatronik (IKM) an der Hochschule Heilbronn zugute kommen. Im Einzelnen handelt es sich zum einen um die „Entwicklung eines innovativen Fertigungsverfahrens zur Ausbildung von sehr scharfen Stylingkanten bei Kleinserien und Einzelteilen“ von Prof. Dr. Arndt Birkert und Prof. Dr. Oliver Lenzen, zum anderen um die „Entwicklung eines neuartigen Aufsitzmähers mit elektromotorisch unterstütztem Mähwerk und elektrischem Fahrantrieb“ von Prof. Dr. Herbert Olbrich, Prof. Dr. Hermann Koch-Gröber, Prof. Dr. Rainer Uhler und Prof. Dr. Raoul Zöllner.

Beide Projekte laufen knapp zwei Jahre und teilen sich das Fördergeld etwa zu gleichen Teilen. Prof. Dr.-Ing. Oliver Lenzen, Geschäftsführer des IKM an der Hochschule Heilbronn: „Ein tolles Signal aus dem Ministerium, das unser Institut, aber auch den Hochschulstandort Heilbronn stärkt. Gleichzeitig haben wir erneut Gelegenheit, unsere Innovations- und Forschungskompetenz unter Beweis zu stellen.“

Fertigungsverfahren zur Ausbildung von scharfen Stylingkanten
Die Automobilentwickler fordern Stylingkanten mit immer kleineren Radien. Um teuren Fehlentwicklungen vorzubeugen, gilt es, die werkstoff- und fertigungstechnischen Grenzen zu ermitteln, unter denen solche Stylingkanten laufkantenfrei, also ohne Beeinträchtigung der Anmutung realisierbar sind. Dies soll mit Hilfe eines zu entwickelnden Simulationswerkzeugs gelingen. Das Simulationswerkzeug ist so auszulegen, dass damit auch Umformprozesse mit nichtkonventionellen Ziehwerkzeugen prototypisch abgebildet werden können. Es stellt damit den ersten Vertreter einer neuen Generation zukünftiger hochflexibler Prototypwerkzeuge dar, die in der Lage sind, den Zielkonflikt des Prototypenbaus in Bezug auf nichtkonventionelle Serienziehwerkzeuge aufzulösen. Darüber hinaus werden Fertigungstechnologien entwickelt, mit denen extrem scharfe Stylingkanten an Einzelteilen und exklusiven Kleinstserien laufkantenfrei erzeugt werden können. Hierzu sind die Grenzen der Blechumformung nach dem bekannten Stand der Technik maßgeblich zu erweitern.
Aufsitzmäher mit elektromotorisch unterstütztem Mähwerk
Ein typischer heutiger Aufsitzmäher treibt mit seinem Verbrennungsmotor über Riemengetriebe direkt das Mähwerk an. Die relativ geringe Leistung für den Fahrantrieb wird vom Verbrennungsmotor abgezweigt und über gestufte oder stufenlose Getriebe den Rädern zugeführt. Im Rahmen des geplanten Projekts soll ein neuartiger Aufsitzmäher mit elektromotorisch unterstütztem Mähwerk und elektrischem Fahrantrieb entwickelt werden. Kennzeichen des neuen Konzeptes ist, dass direkt mit dem Verbrennungsmotor eine Elektromaschine gekoppelt ist, die überschüssige Leistung des Verbrennungsmotors generatorisch einem elektrischen Energiespeicher zuführt. In schwierigen Mähsituationen, wenn die Leistung des Verbrennungsmotors nicht ausreicht und das Mähwerk zum Blockieren neigt, schaltet die Elektromaschine auf elektromotorischen Betrieb um und verstärkt die Antriebsleistung des Mähwerks (Boost-Effekt). Es werden zwei Ziele verfolgt: gleichmäßiges komfortables Mähen auch bei hochdynamischen Lastwechseln und Reduzierung des Energieverbrauchs, da der Verbrennungsmotor dauerhaft in einem ökonomischeren Arbeitspunkt betrieben werden kann.
Hochschule Heilbronn – Kompetenz in Technik, Wirtschaft und Informatik
Mit mehr als 8.000 Studierenden ist die staatliche Hochschule Heilbronn die größte Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Baden-Württemberg. 1961 als Ingenieurschule gegründet, liegt heute der Kompetenz-Schwerpunkt auf den Bereichen Technik, Wirtschaft und Informatik. Angeboten werden an den drei Standorten Heilbronn, Künzelsau und Schwäbisch Hall und in sieben Fakultäten insgesamt 46 Bachelor- und Masterstudiengänge. Die enge Kooperation mit Unternehmen aus der Region und die entsprechende Vernetzung von Lehre, Forschung und Praxis werden in Heilbronn großgeschrieben.

Weitere Informationen: Prof. Dr.-Ing. Oliver Lenzen, Geschäftsführer des Instituts für Kraftfahrzeugtechnik und Mechatronik an der Hochschule Heilbronn, Max-Planck-Str. 39, 74081 Heilbronn, Telefon: 0 71 31-504-522, E-Mail: oliver.lenzen@hs-heilbronn.de, Internet: http://www.hs-heilbronn.de/ikm

Pressekontakt Hochschule Heilbronn: Heike Wesener (Kommunikation und Marketing),
Max-Planck-Str. 39, 74081 Heilbronn, Telefon: 0 71 31-504-499, Telefax: 0 71 31-504-559, E-Mail: heike.wesener@hs-heilbronn.de, Internet: http://www.hs-heilbronn.de

Media Contact

Heike Wesener idw

Weitere Informationen:

http://www.hs-heilbronn.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Maschinenbau

Der Maschinenbau ist einer der führenden Industriezweige Deutschlands. Im Maschinenbau haben sich inzwischen eigenständige Studiengänge wie Produktion und Logistik, Verfahrenstechnik, Fahrzeugtechnik, Fertigungstechnik, Luft- und Raumfahrttechnik und andere etabliert.

Der innovations-report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Automatisierungstechnik, Bewegungstechnik, Antriebstechnik, Energietechnik, Fördertechnik, Kunststofftechnik, Leichtbau, Lagertechnik, Messtechnik, Werkzeugmaschinen, Regelungs- und Steuertechnik.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer