Analyse der Lärmquellen an Flugtriebwerken

Prof. Dr. Ennes Sarradj, Juniorprofessur Aeroakustik der BTU Cottbus, kann jetzt ein Forschungsprojekt zur Analyse von Lärmquellen an Flugtriebwerken starten, das mit knapp 32.000 EUR vom Land Brandenburg (MWFK) gefördert wird. Dabei geht es um die Entwicklung eines Messverfahrens, das für den Einsatz bei der Entwicklung lärmarmer Triebwerke gedacht ist.

Der von Flugtriebwerken ausgehende Lärm trägt wesentlich zu der vom Luftverkehr verursachten Lärmbelästigung bei und ist eines der größten Hindernisse beim weite-ren Wachstum des Luftverkehrs. Ein wesentlicher Teil des Triebwerkslärms bei Start und Landung wird vom vorderen Teil des Triebwerks, der sogenannten Fan-Stufe erzeugt. Erfolgreiche Maßnahmen zur Minderung dieses Lärms sind demzufolge bei der Entwicklung wettbewerbsfähiger leiser Flugtriebwerke sehr wichtig. Da zahlreiche physikalische Mechanismen bei der Entstehung des Lärms eine Rolle spielen, ist das allerdings eine sehr komplizierte Aufgabe.

Ein wichtiges Element für die Entwicklung leiserer Triebwerke ist die genaue Analyse dieser physikalischen Mechanismen. Dazu werden auch akustische Messungen an Triebwerken oder Teilen davon durchgeführt, wobei der entstehende Lärm in der Regel als Ganzes erfasst und analysiert wird. Eine nach Entstehungsmechanismen getrennte Analyse der Messergebnisse ist bisher aber nur sehr eingeschränkt mög-lich. Hier soll das aktuelle Forschungsprojekt helfen.

Ein zentrales Arbeitsgebiet der Juniorprofessur Aeroakustik an der BTU Cottbus ist Entwicklung von akustischen Messverfahren, die sich des gleichzeitigen Einsatzes einer größeren Zahl von Mikrofonen (so genannter Mikrofonarrays) bedienen. Dabei wurde auch ein Verfahren zur Lokalisierung von Schallquellen entwickelt, mit dem es möglich ist, die Beiträge einzelner Schallentstehungsmechanismen gleichzeitig zu erfassen, aber getrennt zu untersuchen.

Zielstellung des Forschungsprojekt ist es, so der Leiter der Juniorprofessur, Prof. Ennes Sarradj, dieses Verfahren auf die Analyse der Lärmquellen an Flugtriebwer-ken zu erweitern. Dabei wird eng mit der Fa. AneCom AeroTest GmbH in Wildau zu-sammengearbeitet, die einen entsprechenden akustischen Prüfstand für Fan-Stufen betreibt. Im Ergebnis eines Einsatzes des neuen Messverfahren sollen sich während der kostenintensiven Prüfstandtests wertvolle zusätzliche Informationen über die Lärmquellen und die zugehörigen Entstehungsmechanismen gewinnen lassen. Ein vergleichbar leistungsfähiges Verfahren ist gegenwärtig weltweit nicht verfügbar.

Weitere Informationen:
Prof. Ennes Sarradj, Juniorprofessur Aeroakustik, Tel. 0355 69 4533,
Email sarradj@tu-cottbus.de; www.aeroakustik.de

Media Contact

Margit Anders idw

Weitere Informationen:

http://www.aeroakustik.de

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