Kühlwasserrohr aus dem Polyamid Zytel widersteht Hitze, Druck und Frostschutzmittel

Diese Rohre werden üblicherweise hohen Temperaturen und aggressiven Medien ausgesetzt. Außerdem müssen sie bei Innendrücken von fast 2 bar eine hohe Leckagesicherheit über eine lange Zeit hinweg bieten. Deshalb werden Kühlwasser traditionell noch aus Metall hergestellt.

Als Alternative dazu hat der Zulieferer Hutchinson, Mannheim, in Zusammenarbeit mit Volkswagen Kunststoffrohr aus einem hitze- und hydrolysestabilisierten Polyamid entwickelt, das der Kunststofferzeuger Du Pont unter der Bezeichnung Zytel vertreibt. Zur Herstellung kommt das Gasinnendruck-Spritzgießen zur Anwendung. Eingebaut wird es bei den 1,6-l-Benzinmotoren des Wolfsburger Automobilbauers. Dort füge es sich passgenau in den vorhandenen Bauraum ein und lasse das Kühlmedium ungehindert strömen.

Als Vorteil des Kunststoffrohrs wird der deutlich niedrigere Fertigungsaufwand im Vergleich zu einer Metallausführung hervorgehoben. Grund dafür sei die hohe Passgenauigkeit, die Elastizität sowie die – anstelle zusätzlicher Einzelteile – in das Formteil integrierten Fixierlaschen und Abzweigungen. Außerdem ist das Rohrgewicht um etwa die Hälfte reduziert.

Olivier Nicolas, Leiter Kunststofftechnik bei Hutchinson: „Wir haben nach einem Kunststoff gesucht, der Metall in dieser Anwendung uneingeschränkt substituieren kann. Dazu haben wir eine Vielzahl von Polyamiden verglichen, denn diese Werkstoffgruppe bewährt sich seit vielen Jahren für medienführende Leitungen im Motorraum. Letztendlich zeigten die in unseren Labors durchgeführten Versuche, dass Zytel EFE7392 von Du Pont alle von uns und Volkswagen gesetzten Vorgaben erfüllt.“

Nach Angaben von Nicolas kombiniert das modifizierte Polyamid beispielsweise eine hohe Glykolbeständigkeit mit guter Alterungsbeständigkeit, hoher Berstfestigkeit (bei Temperaturen bis 135 °C) und hoher Kriechfestigkeit. Mit diesem Kunststoffe erreiche man kurze Zykluszeiten bei der Fertigung des – gestreckt – 650 mm langen Rohres und zudem eine sehr reproduzierbare Wanddicke.

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Josef-Martin Kraus MM MaschinenMarkt

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