Fast 40% Zeitgewinn in der Einzelfertigung mit Segoni.PPMS

„Bei fast 40% liegt der Zeitgewinn in der Einzelteilfertigung“. So die Einschätzung von Stefan Frei, Leiter der Abteilung für Werkstoffmechanik am Fraunhofer-Institut Freiburg nach Einführung des EDV-Systems Segoni.PPMS.

Das Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik IWM mit seinen Standorten in Freiburg und Halle untersucht die Eigenschaften von Werkstoffen und Bauteilen. Kernaufgabe ist es, zu analysieren, wie sich Einsatzbedingungen und mechanische Beanspruchung sowie Fertigungs- und Bearbeitungsvorgänge auf diese Eigenschaften auswirken.

Die Leistungen des Fraunhofer-IWM umfassen Werkstoffcharakterisierung und Bauteilprüfung, die Simulation von Bauteilen und Fertigungsprozessen, die einsatzgerechte Beschichtung von Werkzeugen und Bauteilen, Schadensanalysen und Verfahrensentwicklungen.

„Bereits vor Einführung des Segoni.PPMS vor nunmehr drei Jahren war längst nicht mehr garantiert, dass wir als hauseigener Lieferant die Aufträge erhielten“, erläutert Frei. „Qualität und Termintreue wurden Größen, an denen wir uns genau wie externe Lieferanten messen lassen mussten, und die zu einer entsprechenden Make-or-buy-Entscheidung führten.“

Diese Tendenz im Auftragsverhalten seiner Kunden war Anlass für die den Werkstattleiter Stefan Frei, die bestehende Organisation seiner Abteilung auf den Prüfstand zu stellen. „Eine Vor- und Nachkalkulation sowie positionsbezogene Arbeitspläne gab es bei uns schon länger, allerdings war die Erstellung, Verwaltung und Pflege recht aufwändig, da sie nicht in einem durchgängigen System organisiert war“ erinnert sich Frei.

Mit Segoni.PPMS blitzschnell kalkulieren

„Als Einzelfertiger sehe ich in dieser Durchgängigkeit der Prozesskette im Segoni.PPMS immer wieder riesige Vorteile. Angefangen von der blitzschnellen Kalkulation, die als Grundlage für alle weiteren Prozesse dient. Sind die Grunddaten wie Zeichnungsnummer und Benennung erfasst, lege ich die Arbeitsreihenfolge und -inhalte fest.

Im Anschluss bewerte ich Rüst- und Arbeitszeiten und gebe meinen Liefertermin ein“, erklärt Frei weiter. „In der Praxis geht das meist noch schneller, da wir häufig mit Vorlagen arbeiten oder auch auf ähnliche, bereits gefertigte Teile zugreifen und deren Kalkulationskopien als Ausgangspunkt für Neuteile nutzen.“

Speziell bei umfangreicheren Anfragen erspart die Möglichkeit des Stücklistenimports einige Tipparbeit.Bei jeder Kalkulation wird auch ein verantwortlicher Projektleiter definiert, der von diesem Zeitpunkt an auf allen internen/externen Ausdrucken ausgewiesen wird.

„Das zentrale Medium der Fertigungssteuerung stellen die Arbeitspläne dar, welche quasi als Abfallprodukt aus der der Kalkulation generiert werden. Der Arbeitsplan gibt die vom Kalkulator angedachte Herangehensweise wieder, stellt alle fertigungsrelevanten Details transparent dar und dient zusätzlich als Grundlage zur Zeiterfassung.“

Ein System aus Regalen und Kisten unterstützt dabei die im Arbeitsplan vorgegebene Fertigungslogistik reibungslos umzusetzen.“ Frei: „Die Fertigungsabläufe laufen seither insgesamt ruhiger und vor allem effizienter ab. Mit dem Arbeitsplan können wir zusätzlich in der Einzelfertigung eine durchgängige Dokumentation und Reproduzierbarkeit auf Arbeitsgangebene gewährleisten. Erfahrungswerte die während des Fertigungsprozesses gemacht werden stehen im Wiederholfall also ebenfalls auf Abruf zur Verfügung.“

Herrenlose Teile gehören der Vergangenheit an

„Seit Einführung des Segoni.PPMS gibt es in unserer Fertigung keine herrenlosen Teile mehr. Auch kleinere Nacharbeiten oder Schnellschüsse nach Aufwand werden im System angelegt.Neben einer vollständigen Kapazitätsplanung hat diese Vorgehensweise vor allem einen großen Vorteil: Es wird nichts vergessen. Weder zu liefern noch zu berechnen. „Speziell bei aufwändigen Teilen mit vielen Arbeitsgängen und Fremdarbeiten hatte ich mich früher ab und an in meinen Terminaussagen etwas vergaloppiert; heute kann ich von Anfang an realistischere Terminaussagen treffen und die dann später dank transparenter Fertigungssteuerung auch einhalten. Weiterer Nebeneffekt dieser Herangehensweise: Unsere Durchlaufzeiten konnten durch Einsatz des Segoni.PPMS spürbar gesenkt werden“, meint Frei.

Das Segoni.PPMS war im Fraunhofer-Institut ursprünglich als Hilfe im Bereich Vor- und Nachkalkulation in der mechanischen Werkstatt angedacht. Bei Einführung des Systems wurden den Anwendern aber auch die Vorteile im Bereich der Fertigungsplanung und Steuerung mehr und mehr bewusst. Mittlerweile bekommt auch die kaufmännische Auftragsabwicklung sowie diverse kaufmännische Auswertungen mehr Gewicht.

Auftragslisten, Bewertung unfertiger Erzeugnisse, Umsatzhitlisten und Auswertungen zu Kostenstellen gehören mittlerweile zu meinem wöchentlichen Abteilungsanalysen. Frei: „Es ist sehr angenehm für jede Besprechung die passende Liste aus dem System abrufen zu können. Einige der Auswertungen sind bereits für die anderen Abteilungen im Fraunhofer Intranet abrufbar.“

Software bildet Strukturen eines Indiuvisualfertigers ab

Die langjährige Zusammenarbeit mit Individualfertigern gewährleistet, dass die Software das EDV-Abbild der Unternehmens- und Fertigungsstrukturen eines solchen Unternehmens darstellt. Der Anwender findet sich in Begrifflichkeiten und Layout der Masken und Auswertungen wieder, die Handhabung ist so einfach und klar strukturiert, dass Nicht-EDV-Fachleute problemlos und ohne größeren Schulungsaufwand damit arbeiten können, und der Dateneingabe- und Datenpflegeaufwand ist auf ein Mindestmaß reduziert.

Neben der Auswertung der „nackten Zahlen“ geht es aber vor allem darum, das spezielle Wissen der Mitarbeiter an einer zentralen Stelle zu sammeln und zukünftig zur Verfügung zu stellen. So können zum Beispiel Montage- und Abstimmprotokolle, CAM- und CAD-Daten, Fotos von Aufspannsituationen an Maschinen, Anmerkungen zur Fertigungstechnik etc. dem Auftrag zugeordnet werden und stehen bei Wiederholungsteilen oder ähnlichen Aufträgen wieder zur Verfügung.

Der modulare Aufbau der Software-Lösung ermöglicht dem Anwender eine sukzessive Einführung parallel zur bestehenden Vorgehensweise. Einführungszeitraum, Umfang und Ausbau werden vom mit dem Anwender entsprechend der betrieblichen Gegebenheiten abgestimmt. Systemvoraussetzungen sind: Microsoft Windows 2000/XP (> 128 MB RAM), 1 GHz Prozessorleistung, 17-Zoll-Monitor. Die Software kann sowohl als Einzelplatz- als auch als Netzwerklösung eingesetzt werden.

Ralf Dürrwächter ist Projektleiter Segoni.PPMS bei der Segoni Aktiengesellschaft in Berlin.

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Ralf Dürrwächter MM MaschinenMarkt

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