Abgestopfte Schweißmuttern – ein Fall für scharfe Rechner

Gewinde in Schweißmuttern 1,2 Millionen Mal einpressen – der schnelle Rechner weiß sofort, dass dies über 4000 Arbeitsstunden bedeutet, die hier geleistet werden müssen, um sicher zu stellen, dass die Gewinde in einem Bauteil frei von Pulver oder Nasslack bleiben – zumal wenn diese Muttern in komplexen Bauteilen schwer zugänglich sind. Dabei kommt es dann auch noch vor, dass einzelne Muttern übersehen werden und häufig zu Nacharbeiten bei Kunden führen.

Erprobte und patentierte Lösung als Ergebnis

Mit dieser Tatsache sahen sich die Erfinder der gestopften Schweißmutter in Ihrem Betrieb für Blechbearbeitung und Beschichtung konfrontiert, als sie sich entschlossen, dieses Problem ein für alle mal zu lösen. Eine inzwischen erfolgreich erprobte und patentierte Lösung ist das Ergebnis. Die erste Einsicht war, dass die Muttern vor dem Verschweißen sehr viel schneller und ohne Fehler mit einem Schutz versehen werden könnten.

Dieser Schutz musste den dann folgenden Verarbeitungsprozessen Schweißen und Oberflächenbehandlung Stand halten und dennoch leicht wieder zu entfernen sein. Nach einer Vielzahl von Ideen und Tests hat man dann Wege gefunden, wie man Muttern jeglicher Größe und Form effizient mit einem Stopfen versehen kann, der diese Anforderungen erfüllt.

Stopfen sind prozessbeständig

Das Gewinde der Schweißmutter ist mit einem speziellen hitzefesten Stopfen abgedeckt. Durch den gewählten Durchmesser des Stopfens und dem definierten Überstand an beiden Enden der Schweißmutter, kann der Beschichtungsstoff nicht in das Gewinde eindringen. Entscheidend aber ist: Die gestopfte Schweißmutter kann anschließend problemlos in den weiteren Fertigungsprozess einfließen. Der Stopfen ist prozessbeständig, wird auch bei mehrfachem Handling der gefertigten Teile und Baugruppen nicht herausfallen und widersteht auch einer intensiven Sprühvorbehandlung durch seine vollständig formschlüssige Einbringung.

Nach dem Beschichten wird der Stopfen mit Hilfe eines Dorns einfach aus der Schweißmutter ausgestoßen. Da die Stopfen nicht mehrfach verwendet werden, kann dies auch erst im Rahmen der Kundenmontage erfolgen. So kann der Gewindeschutz bei Lieferungen nach Übersee oder an offene Baustellen – wie im Anlagenbau – noch einen zusätzlichen Kundennutzen erbringen.

Die Vorteile auf einen Blick:

-Manuelles Abstopfen vor der Beschichtung nicht erforderlich, separater Arbeitsgang abstopfen entfällt.

-Abdeckung an schwer zugänglichen Stellen problemlos möglich.

-Einfaches Ausstoßen der Abdeckung nach der Beschichtung, bei geringstem Zeitaufwand.

-Keine Gratbildung am Gewinde.

-Gewinde lehrenhaltig.

-Keine Bevorratung von verschiedenen Abdeckstopfen erforderlich.

-Aufwendiges sortieren der verschiedenen Stopfen nach dem entstopfen entfällt.

-Keine Beschichtungsrückstände im Gewinde durch gebrauchte Stopfen.

-Anwendung bei allen Gewinde-Durchmessern möglich.

-Auch bei Schweißmuttern die mit einem Schweißpunkt gesichert werden verwendbar.

-Stopfen brauchen erst bei der Montage entfernt werden und schützen das Gewinde.

-100% Prozesssicherheit, alle Schweißmuttern sind farbfrei.

Abgestopten auf Einpressmuttern, Käfigmuttern und Muttern nach Zeichnung übertragen

Ein Vorher-/Nachher-Vergleich zeigt deutlich, dass sich die Kosten des Prozesses signifikant verbessern, ohne dass die erhöhte Qualitätssicherheit und die Einsparung der Nacharbeit in die Bewertung einfließen.

Nachdem die abgestopfte Schweißmutter nunmehr seit fast einem Jahr in Gebrauch ist und sich bewährt hat, wurde diese Lösung auch auf Einpressmuttern, Käfigmuttern und Muttern nach Zeichnung, auch aus Edelstahl, Kupfer, Messing sowie Titan erfolgreich ausgeweitet. Auch werden zur Zeit sowohl Stopfen für besondere Applikationen, als auch aus besonderem Material zum abdecken von Außengewinden entwickelt.

Media Contact

Hans-Wilhelm Hoch MM MaschinenMarkt

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Maschinenbau

Der Maschinenbau ist einer der führenden Industriezweige Deutschlands. Im Maschinenbau haben sich inzwischen eigenständige Studiengänge wie Produktion und Logistik, Verfahrenstechnik, Fahrzeugtechnik, Fertigungstechnik, Luft- und Raumfahrttechnik und andere etabliert.

Der innovations-report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Automatisierungstechnik, Bewegungstechnik, Antriebstechnik, Energietechnik, Fördertechnik, Kunststofftechnik, Leichtbau, Lagertechnik, Messtechnik, Werkzeugmaschinen, Regelungs- und Steuertechnik.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Ideen für die Zukunft

TU Berlin präsentiert sich vom 22. bis 26. April 2024 mit neun Projekten auf der Hannover Messe 2024. Die HANNOVER MESSE gilt als die Weltleitmesse der Industrie. Ihr diesjähriger Schwerpunkt…

Peptide auf interstellarem Eis

Dass einfache Peptide auf kosmischen Staubkörnern entstehen können, wurde vom Forschungsteam um Dr. Serge Krasnokutski vom Astrophysikalischen Labor des Max-Planck-Instituts für Astronomie an der Universität Jena bereits gezeigt. Bisher ging…

Wasserstoff-Produktion in der heimischen Garage

Forschungsteam der Frankfurt UAS entwickelt Prototyp für Privathaushalte: Förderzusage vom Land Hessen für 2. Projektphase. Wasserstoff als Energieträger der Zukunft ist nicht frei verfügbar, sondern muss aufwendig hergestellt werden. Das…

Partner & Förderer