Twitter, YouTube, Wikipedia und Co.

Was passiert, wenn Mediennutzer die medialen Inhalte selbst (re-) produzieren? Welchen Einfluss hat die internetbasierte Kommunikation auf öffentliche Diskurse und wie werden im Netz öffentliche Themen im Unterschied zu den klassischen Massenmedien verhandelt?

Diese Fragen untersucht ein Forscherteam der Professur Medienkommunikation der TU Chemnitz unter der Leitung von Prof. Dr. Claudia Fraas, Dr. Stefan Meier und Christian Pentzold. Die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen Olga Galanova und Vivien Sommer beschäftigen sich im Rahmen des Projektes „Methodeninstrumentarium der Datenerhebung und -analyse zur Bestimmung von Online-Diskursen als gesellschaftliche Praktiken“ mit interaktiven Netzangeboten wie Twitter, YouTube, Wikipedia und Co., um deren zunehmenden Einfluss auf öffentliche Diskurse zu untersuchen.

Wie solche Anwendungen auch globale Bedeutung erlangen können, hat nach Meinung von Vivien Sommer jüngst die Rolle des sozialen Netzwerks Twitter gezeigt. Hier stellten User in Form von Kurzmitteilungen Informationen über Demonstrationen im Iran ins Netz. Sie umgingen so die offiziellen staatlichen Medien und erlangten dennoch Resonanz in den westlichen Massenmedien. Internetbasierte Kommunikation muss nicht immer eine solch weltumspannende Beachtung erlangen, jedoch steigt ihr Einfluss bei der Verhandlung öffentlicher Themen in der Gesellschaft sowie den klassischen Massenmedien ständig. Eine nähere Untersuchung dieser aktuellen Entwicklungen verfolgt das Projekt. Die Wissenschaftler führen dabei bisherige Methoden der Untersuchung von Texten, Bildern und Videos zusammen, um die Kommunikationspraxis im Netz angemessen untersuchen zu können.

In der ersten Projektphase analysieren sie zum einen den Online-Diskurs über das Verfahren gegen den ehemaligen KZ-Aufseher John Demjanjuk. Zum anderen bearbeiten sie die netzinterne Diskussion über den Amtsantritt Guido Westerwelles als Bundesaußenminister. Das Projekt wird seit November 2009 für zwei Jahre mit 33.000 Euro von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.

Weitere Informationen erteilen Olga Galanova, Telefon 0371 531-38535, E-Mail olga.galanova@phil.tu-chemnitz.de, und Vivien Sommer, Telefon 0371 531 38424, E-Mail vivien.sommer@phil.tu-chemnitz.de

Media Contact

Katharina Thehos idw

Weitere Informationen:

http://www.tu-chemnitz.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Kommunikation Medien

Technische und kommunikationswissenschaftliche Neuerungen, aber auch wirtschaftliche Entwicklungen auf dem Gebiet der medienübergreifenden Kommunikation.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Interaktive Medien, Medienwirtschaft, Digitales Fernsehen, E-Business, Online-Werbung, Informations- und Kommunikationstechnik.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer