Realitätsgrad virtueller Welten wird messbar
Ein US-amerikanisches Forscherteam hat ein Messwerkzeug entwickelt, um zu beurteilen, wie „real“ virtuelle Onlinewelten sind. Davon versprechen sich die Wissenschaftler Vorteile für den Einsatz virtueller Welten in Unternehmen.
„Wir gehen davon aus, dass User, die sich in der virtuellen Welt 'präsent' fühlen, besser mit Kollegen zusammenarbeiten“, erklärt Teamleiterin Mitzi Montoya von der North Carolina State University (NCSU). Mithilfe der Messskala „Perceived Virtual Presence“ (PVP) sollen Unternehmensanwendungen optimiert werden.
Der Zustand der Weltwirtschaft, steigende Reisekosten und immer begrenztere Budgets führen der NCSU zufolge dazu, dass sich Unternehmen virtuellen Welten für Ausbildung und Kollaboration zuwenden. Für entsprechende Anwendungen ist nach Ansicht der Forscher wichtig, wie sie die Anwender wahrnehmen. „Wenn die Technologie für Ausbildungszwecke genutzt wird, fördert das Gefühl, stärker in der virtuellen Welt präsent zu sein, das Verständnis und Behalten von Informationen“, meint Montoya. Auch die Zufriedenheit der Auszubildenden steige. Allgemein sehen die Forscher Produktivität und Effizienz der Arbeit in virtuellen Umgebungen als stark davon abhängig, wie gut sich die Mitarbeiter in die virtuelle Welt versetzt fühlen.
Bisher ist es laut NCSU aber nicht möglich gewesen, zu bestimmen, wie „real“ eine virtuelle Welt eigentlich ist. Die Wissenschaftler haben daher mit der PVP-Skala ein Messinstrument entwickelt, dass speziell zur Optimierung von Unternehmensanwendungen gedacht ist. „So kann ermittelt werden, welcher PVP-Grad am besten für die Ausbildung, die Zusammenarbeit oder andere Anwendungsbereiche geeignet ist“, erklärt Montoya. Mithilfe des Messwerkzeugs wird es nach Ansicht des Teams möglich, eine virtuelle Umgebung genau mit dem Realitätsgrad zu gestalten, der ideal auf die Anfordernisse eines Unternehmens zugeschnitten ist.
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