MÜNCHNER KREIS legt Orientierungspapier zu Intelligenten Netzen vor

Dabei wird das Prinzip der Intelligenten Netze noch weit über die Kerninfrastrukturen Verkehr, Energie, Gesundheit, Bildung und Verwaltung hinaus das effektive und effiziente Zusammenwirken komplexer Systeme mit eigener Infrastruktur, wie Unternehmen, Städte oder Industrien, zukunftsfähig machen.

Auf dem IT-Gipfel der Bundesregierung in Essen stellte der MÜNCHNER KREIS hierzu ein Orientierungspapier vor. Es skizziert ein übergreifendes Evolutionsverständnis Intelligenter Netze und zeigt deren qualitativen Potentiale auf.

Intelligente Netze werden gesellschaftlich und wirtschaftlich eine Schlüsselrolle einnehmen. Dafür förderliche Handlungsfelder zeigt das Orientierungspapier auf. Daneben stellte das Fraunhofer Institut für System und Innovationsforschung eine Metastudie vor, die die quantitativen Potenziale Intelligenter Netze aufzeigt.

In unseren gewohnten Infrastrukturen vollzieht sich in den nächsten Jahren ein fundamentaler Wandel. Es entwickeln sich digitale und mit digitaler Schnittstelle versehene Infrastrukturelemente. Ihr Zusammenwirken mit zentraler und/oder verteilter Intelligenz lässt sie zu dem Infrastrukturtypus des Intelligenten Netzes werden. Damit diese Intelligenten Netze ihre enormen qualitativen und quantitativen Effekte erzielen können, bedarf es der kontinuierlichen Koordination, Abstimmung und Zusammenarbeit zwischen Staat, Verbänden, Unternehmen, Mittelstand, Bürgern und den Technologiegestaltern.

„Wir brauchen verbindliche Rahmenbedingungen für bereichsübergreifende Geschäftsmodelle, breitbandige Kommunikationsnetze, angepasste rechtsverbindliche Richtlinien zu Datenschutz und -sicherheit, Klärung von Standardisierungsfragen sowie die Weiterentwicklung der erforderlichen Kompetenzen“, erklärte Prof. Arnold Picot, Vorstandsvorsitzender des MÜNCHNER KREIS. „Dies gilt insbesondere in den Schlüsseltechnologien sowie in deren Verknüpfung“. Voraussetzung für die erfolgreiche Weiterentwicklung und für das Zusammenspiel Intelligenter Netze in den verschiedenen Bereichen ist ein übergreifendes Evolutionsverständnis. „Die aktuelle Evolutionsphase der Intelligenten Netze, die durch neue Anforderungen und Lösungen der digitalen und digitalisierten Infrastruktur bestimmt ist, bedarf eines konsensfähigen Architekturkonzepts mit zugehörigen Beschreibungsmodellen und Nomenklaturen, die einen breiten Einsatz fördern“, so Picot.

Intelligente Netze erhöhen die Effizienz und Effektivität nicht allein innerhalb der heute ausgewiesenen Anwendungsfelder Energie, Gesundheit, Verkehr, Bildung und Verwaltung. Vielmehr werden zukünftig domänenübergreifende Intelligente Netze vielfältige neue Anwendungen schaffen – beispielsweise durch Smart Media, Smart Factory und Smart City. Hieraus ergeben sich enorme qualitative Potenziale für Unternehmen, die innovative, auch disruptive Anwendungen und Geschäftsmodelle entwickeln und umsetzen. Für den Standort Deutschland zeigen sich Chancen als Wegbereiter für erforderliche Schlüsseltechnologien. Für die Gesellschaft liegen die Potenziale in der Verbesserung der Lebensqualität und in der effizienten Ressourcennutzung. Voraussetzung sind insbesondere Schlüsseltechnologien und -kompetenzen, wie beispielsweise die Mikro- und Nanoelektronik, Service Data Management und Datensicherheit. Deren Weiterentwicklung ist strategisch und industriepolitisch zu fördern. „Wichtig ist besonders, dass die Vernetzung nicht nur auf technischer, sondern auch auf organisatorisch-strategischer Ebene erfolgt und der Mehrwert Intelligenter Netze noch stärker kommuniziert wird. Es gilt, die Vorteile sichtbar zu machen, um die Akzeptanz und die Nachfrage in der Gesellschaft zu erhöhen“, unterstrich Picot.

Für die Weiterentwicklung und Stärkung der Einsatzbreite und für die Skalierung der Intelligenten Netze wird zudem ein dringender Forschungsbedarf erkennbar. Die Schwerpunktthemen sind Abgrenzung und Definition Intelligenter Netze, Konzepte und Zusammenwirken dezentraler und zentraler Intelligenz, Werkzeuge für die systematische Skalierung und Verbreiterung von Einsatzfeldern, Verknüpfungs- und Erweiterungsmöglichkeiten Intelligenter Netze sowie der Einfluss der Internationalisierung.

Die Zusammenfassung der Ergebnisse des Orientierungspapier des MÜNCHNER KREIS und der Metastudie des Fraunhofer ISI stehen zum kostenlosen Download gemeinsam unter dem Titel: „Intelligente Netze: Potenziale und Herausforderungen“ auf der Homepage des MÜNCHNER KREIS bereit: http://www.muenchner-kreis.de

Über den MÜNCHNER KREIS:
Der MÜNCHNER KREIS ist eine gemeinnützige übernationale Vereinigung für Kommunikationsforschung. An der Nahtstelle von Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Medien befasst er sich mit Fragen der Technologie, der Gesellschaft, der Ökonomie und der Regulierung im Bereich von Informations- und Kommunikationstechniken sowie der Medien. Er begleitet und fördert die Entwicklung der Informationsgesellschaft in verantwortungsvoller Weise, und wirkt an der Verbesserung der Rahmenbedingungen durch wissenschaftlich qualifizierte Beiträge und sachlichen Dialog konstruktiv mit.

Pressekontakt:
Till Breitung
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