Im Jahr 2015 soll ein neuer globaler Klimavertrag abgeschlossen werden, der das so genannte Kyoto-Protokoll ablöst. Die Zeit drängt: Klimaforscher warnen davor, dass es nur noch ein Zeitfenster von wenigen Jahren gibt, in denen wir den CO2-Ausstoß so reduzieren können, dass die Erderwärmung halbwegs erträglich bleibt.
Trotzdem scheinen die globale Erderwärmung und ihre Folgen in der Wahrnehmung an Brisanz und Dramatik verloren zu haben. Davon zeugt die alljährlich stattfindende UN-Klimakonferenz, die weltweit nicht mehr so viel mediale Beachtung findet wie noch vor einigen Jahren.
Kommunikationswissenschaftler der Universität Mannheim erforschen in einer neuen Studie, inwieweit die UN-Klimagipfel noch dazu beitragen können, dass eine globale Debatte über das Thema geführt wird. Das internationale Projekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Auf dem vergangenen UN-Klimagipfel in Doha haben der Mannheimer Kommunikationswissenschaftler Professor Hartmut Wessler und sein Team über 30 längere Interviews mit hochrangigen PR-Profis, Journalisten und Vertretern von Nichtregierungsorganisationen geführt. „In einem Teil der Studie wollen wir herausfinden, welche Argumente die jeweiligen Parteien ins Feld führen, welche Geschichten die Journalisten über den Klimawandel erzählen und wie diese bebildert werden“, sagt Professor Wessler. Sein Ziel ist es außerdem, Erkenntnisse über die Entstehung grenzüberschreitender Debatten zu sammeln. „Der Klimawandel ist ein globales Problem, das potenziell verheerende Folgen hat. Aber weil es ein langer Prozess ist und die Prognosen der Wissenschaftler ungenau sind, lässt sich die Problemwahrnehmung schwer kommunikativ aufrechterhalten. Wichtige Umweltverbände denken deshalb bereits über Alternativen jenseits der Konzentration auf die Klimagipfel nach“, erklärt Professor Wessler.
Ermüdungseffekte seien bei öffentlichen Debatten normal, so auch bei der Klimadebatte. Seit Mitte der 90er Jahre hätte die Klimaberichterstattung weltweit und kontinuierlich zugenommen – bis 2009. Danach sei das Interesse zurückgegangen. Kurze Ausschläge, in denen der Klimawandel in den Medien eine Rolle spielt, gebe es vor allem einmal pro Jahr zur UN-Klimakonferenz Ende November. „Wir wollen herausfinden, ob das folgenlose Ausschläge sind oder ob sich über die Zeit ein Effekt kumuliert, der dazu führt, dass der Klimawandel als globales Problem wahrgenommen wird und eine globale Wir-Gemeinschaft entsteht, die dieses Problem lösen will“, erklärt Professor Wessler.
Belastbare Ergebnisse wird es Mitte 2014 geben, doch einige Tendenzen lassen sich aus der Studie bereits jetzt erkennen:
Auch beim nächsten Klimagipfel in Warschau werden Professor Wessler und sein Team wieder als Beobachter dabei sein. Dann wollen sie noch stärker die Nutzung sozialer Medien wie Twitter und Facebook in ihre Untersuchungen miteinbeziehen.
Kontakt:
Katja Bär | idw
Weitere Informationen:
http://www.uni-mannheim.de
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