Kommunikation durch digitalen Dialog im Aufwind

Zum Jahresanfang zeigte das Druckforum in Stuttgart in zahlreichen Vortragsveranstaltungen eindrucksvoll aktuelle Technologie-Trends. Die fortschreitende, durchgängige Digitalisierung im Druck und neue Arbeitsabläufe verdeutlichen, welche Innovationskraft die Kommunikationsbranche durch neueste Publishing- und Print-Technologie entwickeln kann. „Die neu ausgerichtete Fachmesse Promax wird wiederum die grafische Fachwelt nach Stuttgart bringen, denn mit unserem Messe- und Kongresskonzept können wir noch einen Schritt weitergehen und konkrete Anwendungslösungen anschaulich machen,“ erläutert Stuttgarts Messechef Ulrich Kromer. Vom 17. bis 20. April 2002 werden die Aussteller praxisnah vorführen, welche Lösungen heute schon verfügbar sind. „Darüber hinaus“, so Kromer weiter, „erfüllen wir eine zentrale Anforderung des Marktes, indem wir den Dialog zwischen Technologie-Entwicklern, Dienstleistern und Kunden, die Druck- und Werbeproduktionen in Auftrag geben, aktiv fördern.“

„Arbeitsabläufe zwischen Kreation und Produktion ändern sich durch die Digitaltechnologie ganz erheblich. Mit dem richtigen Know-how und den geeigneten Tools können wir aber die Qualitätssicherung wesentlich erhöhen“, stellt Frank Beinhold von der Agentur Serviceplan fest. Der Werbe-Produktionsexperte und Sprecher des Führungskreises Printproduktion beim GWA setzt neben dem digitalen Dialog vor allem auf den persönlichen fachlichen Dialog zwischen Kunde, Agentur und grafischem Dienstleister, um Vorgehensweisen abzustimmen und zu standardisieren. Er ist sich in diesem Vorhaben einig mit Praktikern wie Menim Sentürk von Alpham Druckerei-Service in Radolfzell oder dem Vorstufenleiter Thomas Kubelka von der Firmengruppe Melter Druck in Mühlacker. „Unsere Kunden müssen hundertprozentig darauf vertrauen können, dass wir die richtigen Wege beschreiten, da gewohnte Zwischenschritte und mit ihnen Kontrollmöglichkeiten entfallen“, schildert Thomas Kubelka. Menim Sentürk beklagt, dass Kunden noch zu wenig Bereitschaft zeigen, sich mit neuen Arbeitsabläufe auseinanderzusetzen – selbst wenn über das Internet entsprechend aufbereitete Informationen zum Download bereitstehen.

Prepress-Technologie-Fachmann Eddy Houba, Produktmarketing-Direktor des Technologie-Entwicklers Creo Europe in Brüssel hebt die Bedeutung von Automatisierungs- und Kontrollmechanismen hervor. 57 Prozent der Druckproduktionen weisen laut Houba in der Vorstufe Fehler auf, Millionenaufwendungen für Korrekturschritte fallen in der Kommunikationsbranche an, die absolut vermeidbar wären – ganz abgesehen von enormem Zeitverlust, wenn Druckdienstleister nicht druckbare Dateien nachbessern müssen oder zu den Kunden zurückschicken. Der Ausweg kann nach Meinung von Houba nur sein, mit dem Acrobat PDF Format als Standard zu arbeiten und durch Zusatzprogramme die PDF-Erzeugung quasi per Knopfdruck zu ermöglichen. Sogenannte Preflight-Tools helfen, direkt bei der Erstellung des PDF zu prüfen, ob die Datei korrekt angelegt ist sowie alle Schriften und Bilddateien im richtigen Format verfügbar sind.

Zudem erlauben neuartige, internet-basierte Software-Lösungen die Abstimmung und Korrektur von Print-Produktionen in Echtzeit über das World Wide Web. Änderungen werden dabei protokolliert und die Erstellung von Drucksachen erheblich erleichtert und beschleunigt. „Die Prozesse werden immer schneller, Vorstufe, Druck und Weiterarbeitung rücken dicht zusammen“, weiß Jürgen Rautert, Chef der Heidelberg Finishing GmbH. Die Marschrichtung ist für Rautert klar: Druckproduktionen der Zukunft müssen auf integrierte Lösungen zurückgreifen können. In der Vorstufe werden dann alle Parameter nicht nur für die Farbeinstellung im Druck, sondern bis hin zu detailierten Anweisungen für Schnedien, Falzen oder Heften vorgegeben. Zudem erlaubt die Entwicklung in der Weiterverarbeitungstechnik, Arbeitsschritte per Inline-Fertigung zu integrieren oder beispielsweise auch Mailings nach dem Falzen zu personalisieren.

„Bislang gibt es keine Veranstaltung, die wie die Promax die Komplexität der Print- und Werbeproduktionen in hohem Maße transparent macht. Wir setzen darum auf den interaktiven Dialog zwischen Aussteller und Interessent, der übrigens nicht nur auf dem Messegelände stattfindet“, stellt Messechef Kromer dar. Die Messe Stuttgart unterstützt daher bereits im Vorfeld der promax Firmen-Interessenten, Aussteller und Messebesucher. Internet-Nutzer können sich über die aktuellen Markttrends kompetent online informieren. Im Internet gibt es ab Dezember unter http://www.promax-messe.de/ einen Trend-Radar, der die neuesten Trends im Umfeld der promax kontinuierlich aufzeigt. Per Internet kann auch online über die neuen Trends abgestimmt werden.

Zeitgleich mit der promax findet die IT-Plus (Messe für Informationstechnologien, Internet, Multimedia und Office Solutions) statt. Die IT-Plus zeigt interaktive Anwendungslösungen, die man auf Herz und Nieren testen kann. Parallel findet zum 10. Mal der Deutsche Multimedia Kongress (DMMK) statt, der publikumsstärkste Internet-Kongress in Deutschland. Der DMMK bringt die führenden Köpfe der deutschen Multimedia-Branche zusammen und behandelt in Vorträgen, Diskussionsrunden und Workshops die aktuellsten Fachthemen.

Media Contact

Dietmar Veith ots

Weitere Informationen:

http://www.promax-messe.de/

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