Bionik interaktiv

Wie können Schiffe vor dem unerwünschten Bewuchs durch Seepocken, Muscheln und Algen geschützt werden? Die Suche nach einer Lösung gegen das so genannte Biofouling beschäftigt nicht nur die Bionik-Forscher an der Hochschule Bremen.

Sie steht auch im Mittelpunkt einer interaktiven Forschungsreise, die das Bionik-Innovations-Centrum (B-I-C) gemeinsam mit scienceintermedia erstmals auf dem Bionik Kongress „Patente aus der Natur“ vom 27.-28. Oktober an der Hochschule Bremen vorstellt.

Das Entdeckerspiel soll vor allem wissenschaftlichen Laien einen Einblick in die Problemfelder und Forschungsziele der Bionik vermitteln. Nach dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ schlüpfen die Spieler in die Rolle des Forschers und begeben sich ausgehend vom virtuellen Forschungsschiff „MS Bionik“ auf die Suche nach möglichen Lösungen. Dabei wird spielerisch in die Grundlagen der Bionik eingeführt. Drei Jahre arbeiteten die echten Forscher an der künstlichen Haihaut, einem giftfreien Antifoulingverfahren nach dem Vorbild der Natur, das jetzt nach umfangreichen Tests patentiert wurde. Im Spiel gelangt man weitaus schneller zur Lösung, denn der Einsatz Digitaler Medien in der Wissenschaftskommunikation ermöglicht unmittelbare Zugänge zu komplexen Themen.

Das Projekt wurde realisiert von scienceintermedia – der Agentur für digitale Wissenschaftskommunikation. scienceintermedia hat den Schwerpunkt in der Entwicklung von Kommunikations- und Präsentationslösungen für Wissenschaft und Technik. Dazu gehört neben der Realisierung elektronischer Aus- und Weiterbildungsangebote, die Umsetzung allgemeinverständlicher Darstellungen wissenschaftlicher Handlungsfelder und Forschungsergebnisse, innovativer Technologien, Verfahren und Produkte. Mit langjähriger Erfahrung im Bereich Digitaler Medien will scienceintermedia vor allem interaktive Zugänge zu den Themen aus Wissenschaft und Technik schaffen. Unter dem Motto „Für Wissenschaft begeistern“ entstehen interaktive Ausstellungsmedien, Onlineauftritte und Kommunikationsportale.

„Wir wollen Menschen aktiv mit Wissenschaft in Berührung bringen“, beschreibt Benjamin Wischer, Creative Director bei scienceintermedia, die Unternehmens-Philosophie. „Uns geht es darum Aha-Erlebnisse zu schaffen – und dazu nutzen wir das volle Potenzial Digitaler Medien.“

Diese Herangehensweise spiegelt sich auch im aktuellen Bionik-Projekt von scienceintermedia. Auf der virtuellen Forschungsreise wird der Weg des Forschens und Entwickelns nachvollziehbar und damit besser verständlich. Wer wissen will, wie stark ein Schiff ohne Schutzanstrich bereits nach wenigen Wochen bewachsen ist, kann einen Tauchgang zum Schiffrumpf unternehmen und sich die verschiedenen „Blinden Passagiere“ aus der Nähe ansehen. Ein Fahrsimulator verdeutlicht den Einfluss des Biofoulings auf die Antriebsleistung eines Schiffes und den dadurch entstehenden Kostenfaktor für die Schifffahrt. Wer der MS-Bionik einen der bis vor kurzem verwendeten gifthaltigen Anstriche verpasst, erfährt wie der Lebensraum Meer durch die eingesetzten Giftstoffe belastet wird. Die Suche nach einem giftfreien Verfahren führt zurück in die Natur. Neben einem virtuellen Labor steht ein umfangreiches Multimedialexikon zur Verfügung, das mit Filmen, Texten und Grafiken viele Hintergründe zum Biofouling und der Bionik-Forschung vermittelt.

Der Multimedia-Terminal wird künftig auf Messen und innerhalb von Lehrveranstaltungen und Informationsveranstaltungen eingesetzt.

Das B-I-C (gegründet 2004) fördert neben dem Auf- und Ausbau des Internationalen Studiengangs Bionik und den Forschungsaktivitäten in den Bereichen biologische Werkstoffe, Funktionsoberflächen und Fluiddynamik, den Technologietransfer von der Wissenschaft in die Wirtschaft. Zu den erklärten Zielen des B-I-C gehört, gemeinsam mit Wirtschaftsunternehmen geeignete Ergebnisse der wissenschaftlichen Arbeiten in technische Produkte und Anwendungen umzusetzen. Unterstützung finden die Bremer Wissenschaftler dabei in einer großen Zahl nationaler wie internationaler Kooperationspartner aus Wissenschaft und Industrie. Das B-I-C wurde gleich nach seiner Gründung in den bundesweiten Forschungsverbund Bionik-Kompetenz-Netz (BIOKON) aufgenommen.

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Ulrich Berlin idw

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