Entwicklung und zukünftige Bedeutung mobiler Multimediadienste – Studie für BMWi

Zum Download erhältlich: Studie „Mobile Multimediadienste“ für das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie analysiert neue Möglichkeiten des mobilen Telefonierens (Daten, Texte und Bilder übertragen, mobiles Internet) auf der Basis einer Online Befragung von über 600 Teilnehmern bezüglich Nutzungsbereitschaft, eigenes Interesse und Einschätzung der Marktentwicklung von mobilen Multimediadiensten.

Bereits heute gibt es in Deutschland mehr Handys als drahtgebundene Telefonanschlüsse. Und der Boom des mobilen Telefonierens war nur der Anfang. Die neuen Möglichkeiten, neben Sprache auch Daten, Texte und Bilder zu übertragen und den Zugang zum mobilen Internet jederzeit griffbereit zu haben, sollen den Weg zum „Mobile Commerce“ frei machen. Aber welche Angebote sind nicht nur technisch machbar, sondern auch sinnvoll und erfolgversprechend?

Mit dieser Frage befasste sich eine Untersuchung, die das Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT, Berlin) in Kooperation mit dem Sekretariat für Zukunftsforschung (SFZ, Gelsenkirchen) und dem Institut Arbeit und Technik (IAT, Gelsenkirchen) für das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie durchgeführt hat.

Die eine „Killer-Applikation“, die die Milliarden der UMTS-Lizenzen in Rekordzeit wieder einspielt, wird es nicht geben, zeigt die Studie. Trotzdem wird der Mobilfunk unentbehrlicher Bestandteil der E-Society. Mobile Dienstleistungen, die an jedem Ort und zu jeder Zeit nutzbar sind, eröffnen neue Leistungsmerkmale für den Kunden und können in einer Vielzahl von Branchen als Innovationsmotor wirken.

Als Kontrast und Ergänzung zu anderen Untersuchungen, die sich vorwiegend auf die Strategien weniger „Global Player“ und Fragen von Technologie und Infrastruktur konzentrieren, analysiert die Studie konkrete Nutzungsmöglichkeiten und -szenarien mobiler Multimediadienste, etwa für Finanzdienstleistungen, Shopping, Unterhaltung, Information, Gesundheit und Wellness, Arbeit und Sicherheitsdienstleistungen.

Mit einer Online-Befragung, an der sich mehr als 600 kleine und mittelständische Anbieter von Multimediadiensten beteiligten, wurden die Nutzungsbereitschaft für mögliche neue Angebote, das Interesse, sich selbst in der Entwicklung solcher Angebote zu engagieren und die Einschätzung der zukünftigen Marktentwicklung erhoben.

Demnach werden vor allem für mobile Multimediadienste in den Bereichen Information, ortsbezogene Dienstleistungen, Entertainment und Finanzen/Einkaufen günstige Marktchancen vorhergesagt. Auffallend ist dagegen, dass Videokommunikation – von Herstellern und Netzbetreibern derzeit groß herausgestellt – in der Bewertung an hinterer Stelle rangiert. Der erfolgreiche Zuschnitt von Diensten auf die persönlichen Anforderungen des Nutzers ist von zentraler Bedeutung für die Verbreitung und Akzeptanz mobiler Multimediadienste. Eine Schlüsselrolle nehmen hierbei sogenannte Location Based Services (ortsbezogene Dienstleistungen) ein, mit denen ein auf den Standort des Kunden abgestimmtes Informations- und Kommunikationsangebot bereitgestellt werden kann. Personalisierungs- und Bezahlfunktionen erweitern und ergänzen dieses Spektrum und ermöglichen so nicht nur ortsbezogene, sondern auch situationsbezogene Dienstleistungen.

Es gibt aber jedoch auch etliche „Show Stopper“, die die Verbreitung und Nutzung des mobilen Internet verzögern können. So müssen Interessen und Ängste der Nutzer in Fragen des Datenschutzes, der Datensicherheit und der Gesundheit (z. B. Elektrosmog) bei der Gestaltung der Mobilfunktechnologien gezielt berücksichtigt werden. Auch muss aus früheren Fehlern bei der Markteinführung neuer Telekommunikationsdienste gelernt werden: Oft führten verfrühte oder überhöhte Versprechungen der Hersteller zu enttäuschten Erwartungen bei den Kunden.

Ob und wann sich mobile Multimediadienste durchsetzen werden, hängt wesentlich von drei Faktoren ab: Wann stehen entsprechende Technologien zur Verfügung, wie nutzungsfreundlich sind sie gestaltet, und werden aus Kundensicht sinnvolle Angebote unterbreitet, die einen echten Mehrwert bieten? Insgesamt wird es darauf ankommen, dass nicht einfach die konventionellen E-Commerce-Anwendungen des heutigen Internets „auf das Handy“ gebracht, sondern die neuen Möglichkeiten der dritten Mobilfunkgeneration nutzt werden.

Der Abschlussbericht des Projekts „Entwicklung und zukünftige Bedeutung mobiler Multimediadienste“ steht unter dem URL http://www.izt.de/mmd/ zum kostenlosen Download zur Verfügung. Dieser kann auch als IZT WerkstattBericht Nr. 49 beim IZT (Fax: 030-803088-88) oder im Buchhandel (ISBN 3-929173-49-2) für 90 Euro bestellt werden.

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Barbara Debus idw

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