Deutsche Werbebranche im Aufwind
ZAW: „Jedoch kein nachhaltiger Aufschwung“
Die deutsche Werbebranche befindet sich im Aufschwung und rechnet für das laufende Jahr damit, die 30 Mrd.-Euro-Grenze zu erreichen. „Nachdem die Investitionen in Werbung um 1,1 Prozent auf 29,55 Mrd. Euro gestiegen waren, erwartet die Werbebranche für 2006 ein Wachstum von zwei Prozent“, sagte heute, Dienstag, der Präsident des Zentralverbands der deutschen Werbewirtschaft (ZAW), Hans-Henning Wiegmann. Dennoch sei der Anteil der Investitionen in Werbung am Bruttoinlandsprodukt zu niedrig für die Medien, so der ZAW.
Der ZAW warnt, dass es sich um keinen nachhaltigen Werbeaufschwung handle. Dabei verwies der Verband auf die einsetzende Erhöhung der Mehrwertsteuer 2007, die sich ebenso wie die steigenden Ausgaben für Gesundheit und Altersvorsorge negativ auf das Verbrauchsklima auswirkten. Auch 2005 hätten sich die betriebswirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht verbessert, kritisiert der ZAW weiter. Der Werbeverband bemängelt insbesondere zu hohe Lohnnebenkosten, ausufernde Steuerabgaben sowie mangelnde Flexibilität am Arbeitsmarkt.
Sämtliche Werbeträger haben im vergangenen Jahr 19,78 Mrd. eingenommen, was einem Wachstum von einem Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Werbebilanz der einzelnen Werbeträger ergab, dass die Tageszeitungen mit 4,4 Mrd. Euro weiterhin an der Spitze rangierten. Dennoch verminderte sich deren Werbegeschäft um 1,9 Prozent. Stark zugelegt haben kaum überraschend Online-Angebote mit einem Plus von 22,5 Prozent. Zu den Verlierern zählen Publikumszeitschriften und Kinos, die jeweils 2,6 und 9,8 Prozent eingebüßt haben. Weltweit halte die Konjunktur für die Werbemärkte an. Laut dem Marktforschungsunternehmen ZenithOptimedia wurden im vergangenen Jahr weltweit 403,6 Mrd. Dollar für Werbung ausgegeben.
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