Digitales Kino: Abschied des 35mm-Films naht
Fraunhofer-Institut entwickelt Testverfahren für Geräteanforderungen
In Zukunft sollen Kinostreifen digital aufgenommen, gespeichert, bearbeitet, verteilt und projiziert werden. Wichtig dabei ist, dass die verwendeten Geräte auch weiterhin weltweit kompatibel bleiben. Digital Cinema Initiatives (DCI), ein Zusammenschluss von Hollywoodstudios, hat bereits Systemanforderungen für das Digitale Kino veröffentlicht. Das Fraunhofer-Institut soll nun ein Testverfahren entwickeln, mit dem geprüft werden kann, welche Geräte den Anforderungen entsprechen. Der 35mm Film könnte daher schon bald durch digitale Projektionssysteme ersetzt werden, die gestochen scharfe Bilder versprechen.
Die Ausarbeitung der Testverfahren wird etwa sieben Monate dauern. Danach werden die Ergebnisse den Geräteherstellern zur Verfügung gestellt, die prüfen ob ihre Produkte den Anforderungen entsprechen. „Das Testverfahren wird unter anderem Aspekte wie Auflösung, Kodierung und Sicherheitsstandards umfassen“, so Angela Raguse von der Fraunhofer-Gesellschaft im pressetext-Gespräch.
“ Derzeit werden Filme in Form von digitalen Daten auf Festplatte an die Kinos verteilt – dies wird zukünftig auch per Satellit möglich werden“, erklärt Raguse. Wann das Kino vollständig digitalisiert sein wird, lässt sich noch nicht abschätzen. „Es gibt bereits digitale Filme, die auch digital im Kino projiziert werden. Allerdings sind noch nicht alle Filme digital verfügbar und auch die Einbindung alternativer Inhalte wie Trailer oder Werbung ist noch nicht einheitlich gelöst“, erläutert Raguse.
Für Filmemacher bringt die Digitalisierung schon jetzt Vorteile. Mit Megacine, einem tragbaren Speicher, ist es Regisseuren von nun an möglich, die gerade gedrehte Szene sofort zu begutachten und gegebenenfalls erneut zu drehen. Bisher musste man zuerst den Film entwickeln und konnte erst Stunden nach der Aufnahme das Endergebnis abspielen.
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Kommunikation Medien
Technische und kommunikationswissenschaftliche Neuerungen, aber auch wirtschaftliche Entwicklungen auf dem Gebiet der medienübergreifenden Kommunikation.
Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Interaktive Medien, Medienwirtschaft, Digitales Fernsehen, E-Business, Online-Werbung, Informations- und Kommunikationstechnik.
Neueste Beiträge
Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft
Forschende an der ETH Zürich haben Bakterien im Labor so herangezüchtet, dass sie Methanol effizient verwerten können. Jetzt lässt sich der Stoffwechsel dieser Bakterien anzapfen, um wertvolle Produkte herzustellen, die…
Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren
Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…
Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht
Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…