Digitale Wirtschaft weiter im Aufwärtstrend
BVDW erwartet gutes Jahr und warnt vor Überregulierung
Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) erwartet 2006 ein sehr gutes Jahr für die digitale Wirtschaft. Das Internet sei inzwischen ein fixer Dreh- und Angelpunkt für Marketing-, Informations- sowie Verkaufsaktivitäten der Unternehmen und das Wachstum der Branche noch nicht an seinem Höhepunkt angekommen. „Ich denke, dass das Wachstum noch einige Jahre im zweistelligen Bereich andauern wird. Derzeit liegt der Anteil der Online-Werbung bei vier Prozent, der Anteil der Mediennutzung des Internets jedoch bei zehn bis zwölf Prozent. Hier ist noch ein großes Gap offen, das es einzuholen gilt“, so BVDW-Präsident Arndt Groth im pressetext-Gespräch. Gefährden bzw. einbremsen könnte diese positive Entwicklung jedoch eine Überregulierung der Politik, warnte Groth. So seien beispielsweise die geplante GEZ-Abgabe für PCs und die auf EU-Ebene eingeführte Zwischenspeicherung von Telekommunikationsdaten ein negativer Einfluss für die Branche und auch für die gesamte Wirtschaft.
Zunächst sei es wichtig die bestehenden 60 Prozent der Onliner noch stärker an das Medium zu binden sowie anhand innovativer Strategien auch den Rest der Bevölkerung von den Vorzügen des Internets zu überzeugen. Dabei stehen für den BVDW drei Wege im Vordergrund: „Einerseits ist es wichtig, die Nutzung der PCs einfacher zu machen, zweitens sehen wir den Weg über das interaktive Fernsehen und drittens können Technologien wie UMTS besonders dazu beitragen, dass die Internetnutzung steigt“, erklärte Groth gegenüber pressetext. Mobile Device sei vor allem für jene Personen ein einfacher Weg das Netz zu nutzen, die derzeit noch nicht durchs Web surfen. In den vergangenen Jahren sei das geforderte Konzept von „Plug and Play“ nicht aufgegangen, viele Menschen sind noch immer damit überfordert, ihren PC vom Off-Line- zum On-Line-Medium zu machen. Es müsse daher noch einiges seitens der Hardware sowie der Anschlüsse verbessert werden, um die Zugangsmöglichkeiten ins Internet für die User zu vereinfachen.
Für 2006 rechnet die Online-Werbung mit dem Erreichen eines Umsatzes von einer Milliarde Euro. Dabei seien die Ansteuerung von unterschiedlichen Zielgruppen, die sich nach Alter, Interessen und Nutzungsverhalten unterscheiden lassen sowie eine Regionalisierung der Online-Werbung die wichtigsten Entwicklungen in diesem Jahr. „Gerade für Unternehmen mit vielen Filialen, wie zum Beispiel in der Automobilindustrie, wird eine regional ausgerichtete Werbung immer interessanter“, sagte Groth. Die Stellung des Internets als Kommunikations- und Verkaufskanal hat sich auch positiv auf die Absatzzahlen des Online-Handels ausgewirkt, wobei sich inzwischen auch die Eroberung der „Generation 50plus“ bemerkbar macht. Roland Fesenmayr, Vorsitzender der Fachgruppe E-Commerce sieht zwei Strategien, die von den Online-Händlern verstärkt verfolgt werden: Einerseits würden sie zu mehr Beratung und Service tendieren, andererseits gebe es einen Trend zur Sortimenterweiterung. Wichtig sei, dass die jeweiligen Strategien auch in der Vermarktung konsequent verfolgt würden.
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.bvdw.orgAlle Nachrichten aus der Kategorie: Kommunikation Medien
Technische und kommunikationswissenschaftliche Neuerungen, aber auch wirtschaftliche Entwicklungen auf dem Gebiet der medienübergreifenden Kommunikation.
Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Interaktive Medien, Medienwirtschaft, Digitales Fernsehen, E-Business, Online-Werbung, Informations- und Kommunikationstechnik.
Neueste Beiträge
Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft
Forschende an der ETH Zürich haben Bakterien im Labor so herangezüchtet, dass sie Methanol effizient verwerten können. Jetzt lässt sich der Stoffwechsel dieser Bakterien anzapfen, um wertvolle Produkte herzustellen, die…
Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren
Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…
Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht
Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…