Dialogprozesse für die Behandlung radioaktiver Abfälle

Die breite Öffentlichkeit nimmt gegenüber der Einführung von Programmen zur Behandlung von radioaktiven Abfällen eine allgemein ablehnende Haltung ein, obwohl die einbezogenen Sicherheitsmaßnahmen modern und fortschrittlich sind. Um die öffentliche Beteiligung zu fördern und die Transparenz bei der Entscheidungsfindung zu erhöhen, hat man sich im Rahmen des RISCOM-II-Projekts auf die Entwicklung von geeigneten Dialogprozessen konzentriert, die alle betroffenen Beteiligten und die Öffentlichkeit einbeziehen.

Innerhalb dieses Projekts hat man sich auf die Abbildung von bei der Leistungseinschätzung beobachteten Werten konzentriert und eine Übersicht über Dialogprozesse und Anhörungsformate bereitgestellt. Zusätzlich wurden im Rahmen von RISCOM-II die erforderlichen betrieblichen Strukturen und ihr Einfluss auf die Transparenz bestimmt. Mit den Projektergebnissen konnten außerdem Verfahren und Strategien für die Verbesserung von Dialogen und Entscheidungsfindung in einem über die Behandlung von radioaktiven Abfällen hinausgehenden Kontext entwickelt werden.

Als Alternative zu den oft genutzten öffentlichen Meetings wurden im Rahmen von RISCOM-II andere Dialogformen entwickelt, implementiert und bewertet. Hierbei wurden vier verschiedene Besprechungsformate zur Beteiligung der Öffentlichkeit am Dialog bestimmt und bewertet, um ihren möglichen Beitrag für diesen Dialog einschätzen zu können. Sowohl die Entwicklung als auch die Beurteilung von Prozessen für die öffentliche Beteiligung basierten auf einer Reihe von Bewertungskriterien aus Berichten zur nationalen Entwicklung von Vorschlägen für Behandlung von radioaktiven Abfällen und auf akademischen Erfahrungen.

Ein überaus nützlicher Dialogprozess, das Team Syntegrity-Verfahren, unterstützt die automatische Erstellung eines Besprechungsplans, die nicht hierarchische Schöpfung von Ideen und die effektive Beteiligung aller Teilnehmer. In diesem Zusammenhang wurden auch Internet-basierte Ressourcen für die Website einer Schule verwendet und mit Hinblick auf ihre Nützlichkeit für die Verbesserung der Kommunikation untersucht. Alle Dialogprozesse können einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung von geeigneten Kanälen für die Kommunikation zwischen öffentlichen Beteiligten und gesetzlichen Vertretern leisten, die sich direkt für das Thema Behandlung von radioaktiven Abfällen interessieren.

Wenn man ein besseres Verständnis der alternativen Dialogmöglichkeiten für den Bereich Behandlung von radioaktiven Abfällen fördert, werden diese Verfahren wahrscheinlich auch von der Atomindustrie, von Umwelteinrichtungen und politischen Entscheidungsträgern genutzt werden. Diese nützlichen Kommunikationsformate können in Zukunft aber auch in anderen nicht atomwirtschaftlichen Bereichen für Beratungs- bzw. Entscheidungsfindungsprozesse eingesetzt werden.

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Magnus Westerlind
Swedish Nuclear Power Inspectorate
Box 6048, 10658 Stockholm, Schweden
Tel: +46-86-988684
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