Damit der Joghurt wirklich frisch ist: Neues EU-Projekt zur intelligenten Kommunikation

Woher kommt mein Joghurt, wann wurde er von wem hergestellt und wurde er bis auf dem Weg in den Supermarkt immer ausreichend gekühlt? Mit Hilfe von elektronischen Labels auf Joghurtbechern oder Tiefkühlkost können sich Kunden vielleicht schon bald umfassend über Herkunft, Frische und Zustand ihrer Lebensmittel informieren. Die Labels – kleine flexible Mikrosysteme – sind mit einem Speichermedium, das die Herstellerdaten bereithält und einem Sensor, der das Einhalten der Kühlkette überprüft, ausgestattet. Über ein Lesegerät am Kühlregal gelangen Kunden und Supermarkt-Angestellte an die gewünschten Informationen. Im europäischen Forschungsprojekt PolyApply (The Application of Polymer Electronics Towards Ambient Intelligence) arbeiten 20 europäische Partner aus Industrie und Forschung daran, der Vision des elektronisch unterstützten Alltags („ambient intelligence“) auf Basis polymer-elektronischer Anwendungen näher zu kommen. Die Europäische Kommission unterstützt das Projekt mit 12 Mio. Euro.

Die Kommunikation des Menschen mit den ihn umgebenden alltäglichen Gegenständen wird künftig wesentlich auf berührungslosen Kommunikationstechnologien basieren. Existierende Kommunikationsbausteine auf Silizium-Basis eignen sich aber wegen ihrer hohen Kosten nicht für einen Masseneinsatz. Das Projekt PolyApply soll die Grundlagen für eine skalierbare und universell einsetzbare Kommunikationstechnologie schaffen. Im Vordergrund steht die Entwicklung von Kommunikationsbausteinen, die bereits verschiedene Funktionalitäten wie integrierte beschreibbare Speicher und Sensoren enthalten. Eine kostengünstige Herstellung solcher Labels kann über die Entwicklung neuer Materialien auf Basis organischer Halbleiter und eine bereits in den Herstellungsprozess alltäglicher Güter integrierten Fertigungstechnik („Inline“-Fertigung) erreicht werden. Beim Joghurt werden die elektronischen Labels also direkt auf die Verpackung gedruckt. Dies hat obendrein den Vorteil, dass der Becher nicht einfach umetikettiert werden kann.

Das auf vier Jahre ausgelegte Projekt PolyApply ist eines der ersten von der EU-Kommission im Bereich Informationstechnologien des 6. Forschungsrahmenprogramms geförderten Forschungsvorhaben vom Typ „Integriertes Projekt“. Koordinator ist die italienische Firma STMicroelectronics. Administrativ begleitet wird das Projekt von der VDI/VDE-IT.

Weitere Informationen hält die Internetseite des Projekts unter www.polyapply.org bereit.

Ansprechpartnerin in der VDI/VDE-IT:
Dr. Yvette Kaminorz
Rheinstr. 10 B, 14513 Teltow
Tel.: 03328/435-208
E-Mail: kaminorz@vdivde-it.de

Ansprechpartner des Projektkoordinators:
Richard Stockdill
STMicroelectronics
UK Media Relations
Phone: +44 1923 661 538, Fax: +44 7739 853 428
E-Mail: richard.stockdill@st.com

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Wiebke Ehret idw

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