Kumpels, wo seid ihr?

Wo ist mein Schwarm? Wo meine Freunde? Wo ist was los? Diese Fragen beschäftigen vor allem jüngere Menschen. Wenn sich eine Gruppe spontan zusammenfindet, wollen vielleicht auch andere dabei sein. Solche Treffen werden von Jugendlichen häufig per SMS über das Mobiltelefon arrangiert. Besonders wenn die Gruppe groß ist, kann dies zum ständigen Knöpfchendrücken und entsprechenden Kosten führen. Eine elegantere, weil zentrale Lösung stellt BuddySpots (frei übersetzt »Kumpel aufspüren«) dar. Mit diesem System des Fraunhofer-Instituts für Software- und Systemtechnik ISST in Dortmund können Jugendliche schnell klären, ob sich ein Treffen an Eisdiele, Kino oder Tankstelle lohnt. Vorausgesetzt natürlich, das System wird aktuell per SMS mit den erforderlichen Daten gefüttert: Benutzername (nickname), Ort und die ungefähre Aufenthaltsdauer.

BuddySpots kann vom Mobiltelefon oder vom PC mit Internet-Zugang bedient werden, sobald es freigeschaltet ist. Nach seiner Anmeldung wird der Nutzer auf dem Bildschirm sehen, wie stark ein Treffpunkt momentan frequentiert wird und welche Personen dies sind. Sowohl am PC als auch mobil per Handy kann er auch gezielt nach einer bestimmten Personen suchen – er gibt dessen nickname in das System ein und empfängt von BuddySpots zum Beispiel per SMS direkt den Aufenthaltsort. Beim Empfang per SMS gibt es bei den gegenwärtigen Angeboten nur ein Problem, wie Wirtschaftsinformatiker Rüdiger Gartmann verdeutlicht: »Da die Länge einer Kurznachricht auf 160 Zeichen begrenzt ist, kann nicht gewährleistet werden, dass etwa die Namen aller Anwesenden in der SMS genannt sind.« Besser ist es, BuddySpots mit einem mobilen Internet-Zugang per WAP zu benutzen – hier sind die Darstellungsmöglichkeiten deutlich größer.

Die Forscher vom ISST denken daran, das System mit neuen Projektpartnern noch komfortabler zu gestalten. So könnte die Angabe des Ortes bei mobilen Abfragen entfallen, sobald die Betreiber von Mobilfunknetzen entsprechende Ortungstechniken einrichten und anbieten. Zudem wäre eine Personalisierung möglich. Dann könnte jeder Benutzer eine Gruppe von Freunden definieren, deren Aufenthaltsorte priorisiert angezeigt werden. Denkbar ist auch eine aktive Benachrichtigung: Der Benutzer wird automatisch darüber informiert, wenn sich definierte Freunde in der Nähe treffen. Trotz moderner Informationslogistik, die auch für Servicetechniker im Außendienst interessant sein könnte – unterhalten wird man sich mit dem Kumpel, den man schließlich getroffen hat, eher konventionell.

Ansprechpartner:
Dipl. Wirt.-Inform. Rüdiger Gartmann
Telefon 02 31 / 9 76 77-3 05
Fax 02 31 / 9 76 77-1 98
Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ISST
Emil-Figge-Straße 91
44227 Dortmund

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