Der "Sciencetunnel" erreicht Manchester

Das Museum for Science and Industry in Manchester ist in der früheren "Liverpool Road Station", dem ältesten Bahnhof der Welt, untergebracht

Nach einjährigem „Gastspiel“ in China ist die Multimedia-Ausstellung der Max-Planck-Gesellschaft wieder in Europa zu sehen

Im „Museum of Science and Industry“ in Manchester wird am 17. November 2002 die inzwischen auch international bekannte Ausstellung der Max-Planck-Gesellschaft eröffnet. Nach „Star Trek – die Ausstellung“ erlebt Manchester nun mit dem „Sciencetunnel“ in der früheren „Liverpool Road Station“, dem ältesten Bahnhof der Welt, eine andere Art von Sciencefiction. In einer Art „Zoom“ bieten sich den Besuchern – multimedial – neueste Einblicke in den Mikro- und Makrokosmos. Der Weg verläuft über zwölf Stationen von den kleinsten Bausteinen unserer Welt bis hin zu den größten Strukturen im Universum. Mehr als 2 Millionen Menschen haben den „Sciencetunnel“ auf der EXPO 2000 sowie in Peking und Shanghai bereits besucht. In Manchester ist die Ausstellung noch bis 26. Januar 2003 zu sehen. Anschliessend geht sie nach Hongkong und Singapur.

Der „Sciencetunnel“ ist in Manchester eine von vielen Sonderausstellungen, die das „Museum for Science and Industry“ in Manchester regelmäßig beherbergt. Dafür stehen in seinem Hauptgebäude mehr als 800 Quadratmeter zur Verfügung. In diesem Jahr konnten die Besucher bereits die Ausstellung „Star Trek: Federation Science“ besichtigen. Jetzt bietet sich ihnen mit dem „Sciencetunnel“ eine andere Vision, wie Wissenschaft und Forschung unser künftiges Leben – im Kleinen wie im Großen – beeinflussen werden. Im „Sciencetunnel“ stellen sich den Besuchern auf ihrem Weg von der Mikro- in die Makrowelt insgesamt zwölf Grundfragen. Diese sind so alt wie die Menschheit, und wahrscheinlich wird man auch in Hunderten von Jahren immer wieder nur eine Teilantwort darauf gefunden haben.

Seit jeher stellen wir uns Fragen, wie: Was hält die Welt im Innersten zusammen? Wie schaffen wir neue Materialien? Was passiert in komplexen Systemen? Wie funktioniert Leben? Nach welchen Plänen sind Organismen gebaut? Wie entwickeln sich Ökosysteme? Wie arbeitet das Gehirn? Wie kommt die Welt in unseren Kopf? Wie entsteht Kultur? Was macht Leben auf der Erde möglich? Was wird aus unserem Sonnensystem? Wo ist unser Platz im Universum? Der „Sciencetunnel“ vermittelt mit zahlreichen Großprojektionen und Hunderten von Einzelaufnahmen zeigen in beeindruckender Weise faszinierende Einblicke in zumeist noch unbekannte Welten der Atome, des Lebens, der Planeten und des Universums.

Bob Scott, Direktor des Science Museums in Manchester, sagte zur Eröffnung: „Der Sciencetunnel ist für uns eine spektakuläre Attraktion, die gleichzeitig begeistert und provoziert. Video-Projektionen und „Science Sound“ ermöglichen ein einmaliges Lern-Experiment. Dieses wird zu etwas ganz Besonderem, weil es jedermann ermöglicht, Bilder aus jenen Welten zu sehen, die normalerweise nur für die Augen von Spitzenwissenschaftlern reserviert sind.“

Dr. Andreas Trepte, Projektleiter des „Sciencetunnel“, definiert das Ziel der Ausstellung so: „Der Sciencetunnel ist mehr als ein einmaliges „Schaufenster“. Vielmehr soll diese Multimedia-Ausstellung der breiten Öffentlichkeit, vor allem aber Schüler und Studenten, in wahrsten Sinne des Wortes ein Gefühl davon vermitteln, in welche unbekannten Dimensionen Wissenschaftler heute vorstoßen und was sie dort entdecken.“

Das „Museum for Science and Industry“ in Manchester ist ein relativ junges Museum – es entstand erst Mitte der 1960er Jahre auf Initiative der beiden dort ansässigen Universitäten sowie des damaligen Manchester City Council. Die Entscheidung von British Rail, „The Liverpool Road Station“, den ältesten Bahnhof der Welt, zu schließen, bot dann dem Museum 1975 die einmalige Gelegenheit, sein endgültiges Domizil zu finden. Südwestlich des Stadtzentrums gelegen, bietet das Areal – inmitten eines historischen Ambientes – ausreichend Raum für unterschiedlichste Ausstellungen. 1983 öffnete das Museum erstmals seine Pforten. 1985 übernahm es das gegenüber liegende, in einer alten Markthalle untergebrachte „Air and Space Museum“. Dank erfolgreicher Einwerbung öffentlicher und privater Mittel ist das Museum seither immer größer geworden – schrittweise kamen weitere Ausstellungshallen und öffentliche Einrichtungen hinzu.

In den Ausstellungen des Museums kann man heute vom Pleistozän bis ins Maschinen-Zeitalter reisen – und dabei immer wieder den Geruch der industriellen Revolution schnuppern. Auf mehr als 28.000 Quadratmetern, verteilt auf eine Reihe von historischen Gebäuden, gibt es verschiedenste thematische Einzelausstellungen über Dampfmaschinen, Raumfahrt, Baumwolle, Gas, Wasser, Elektrizität, Computer, Photographie und Geschichte, aber auch die „Xperiment Gallery“, ein eigenes interaktives Sciencecentre, in dem sich auch eine arbeitsfähige Rekonstruktion von „Baby“, dem weltweit ersten Computer befindet, der 1948 an der Manchester University entwickelt wurde.

Beispielsweise zeigen die „Electricity and Gas Galleries“, wie Energie das Leben der Menschen verändert hat. „Fibres, Fabrics and Fashion“ wiederum geben einen Einblick in Vergangenheit und Gegenwart von Manchesters Textilindustrie und wie die Baumwolle im 19. Jahrhundert aus Manchester eine der mächtigsten Städte der Welt gemacht hat. Eine besonders sehenswerte Attraktion ist die „Power Hall“ mit der weltweit größten Sammlung an funktionstüchtigen Dampfmaschinen, die sich jeden Nachmittag zischend und fauchend in Betrieb setzen und mit ihrem Geruch nach heißem Öl allein schon eine Reise wert sind. Und gegenüber vom Eingang des Museums befindet sich in einer alten Markthalle die „Air and Space Gallery“. Im Innern gibt es Flugzeuge in großer Zahl, darunter auch eine „Spitfire“ sowie einen japanischen „Kamikaze“-Flieger.

Die Besucherzahl des Museums ist in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen und hat 1998/99 mit 350.000 ein vorläufiges Maximum erreicht. Seit Dezember 2001 ist der Eintritt frei, so dass das Museum für 2002 mit etwa 450.000 Besuchern rechnet.

Das „Museum for Science and Industry“ in Manchester ist jeden Tag von 10 bis 17 Uhr geöffnet – außer am 24., 25. und 26. Dezember.

Dr. Andreas Trepte
Projektleiter „Sciencetunnel“
Max-Planck-Gesellschaft
Tel.: 0 89 / 21 08 – 12 38
Fax: 0 89 / 21 08 – 12 07
E-Mail: trepte@mpg-gv.mpg.de

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