Online-Werbung in Europa wächst 2007 um 40 Prozent auf elf Milliarden Euro

Das Interactive Advertising Bureau Europe (IAB Europe) hat anlässlich der Interact 2008 in Berlin seinen AdEx-Report 2007 mit detaillierten Zahlen zu den Online-Werbeausgaben in Europa vorgestellt.

Für den Report hat das IAB Europe Daten der nationalen IAB Vertretungen in ganz Europa zusammengestellt, die anschließend von PriceWaterhouseCoopers analysiert und aufbereitet wurden. Während Analysen für die klassischen Werbemedien ausgehend von einer Verlangsamung des Wirtschaftswachstums entsprechende Auswirkungen auf die Werbeerlöse in diesen Medien prognostizieren, belegt der Report für die Online-Werbeausgaben ein weiterhin kontinuierliches Wachstum auf hohem Niveau. So haben die 16 im Report berücksichtigten Länder einen durchschnittlichen Zuwachs von 40 Prozent zum Vorjahr erzielt.

Das Gesamtvolumen des europäischen Online-Werbemarktes belief sich 2007 nach Angaben des IAB Europe auf 11,2 Milliarden Euro und lag damit vier Milliarden Euro über dem Vorjahresergebnis (7,2 Milliarden Euro). Die bereinigte Wachstumsrate von 40 Prozent zeigt auf, dass der europäische Online-Werbemarkt zum US-Markt, der im gleichen Zeitraum um rund 26 Prozent auf 14,5 Milliarden Euro zulegen konnte, weiter aufschließt (Chart 1).

Zwei Drittel (65 Prozent oder 7,3 Milliarden Euro) der Online-Werbeinvestitionen in Europa werden in den Top-3-Märkten England, Deutschland und Frankreich getätigt. Einige der kleineren Märkte konnten sogar noch höhere Zuwächse verzeichnen: So lag das Wachstum der Online-Werbeausgaben in Griechenland bei 91 Prozent, in Spanien bei 55 Prozent und in Slowenien bei 49 Prozent.

Deutschland in Sachen Werbemarktanteil unter den Top 4 in Europa

Der AdEx-Report zeigt zudem den Anteil, den die Online-Werbung jeweils am gesamten Werbemarkt in den Schlüsselmärkten einnimmt (Chart 2). Alain Heureux, Präsident des IAB Europe, dazu: “Wir befinden uns auf einem guten Weg unser Ziel „10 vor 10“ zu erreichen. Dabei soll das Gewicht des Online-Werbemarktes bis 2010 in zehn europäischen Ländern bei mindestens zehn Prozent liegen. Mit den Zahlen für 2007 können wir hier Deutschland als viertes Land nach England, den Niederlanden und Dänemark, in die Länderliste aufnehmen.“

Pro-Kopf-Investitionen in Deutschland mit deutlichem Wachstum

Interessant ist der Vergleich des Volumens, das die Werbetreibenden in den verschiedenen europäischen Märkten investieren, um einen Internetnutzer zu erreichen. Um diesen Wert zu veranschaulichen hat das IAB Europe die Messgröße der „Pro-Kopf-Investitionen“ festgelegt. Während der europäische Durchschnitt hier 2007 bei 80,60 Euro lag, zeigten sich die norwegischen Werbetreibenden mit 134,63 Euro pro Internetuser besonders investitionsfreudig. Auf den Plätzen folgen England (120,80 Euro) und Dänemark (109,48 Euro). Die deutsche Industrie hat ihre Investitionen im Vergleich zum Vorjahr deutlich erhöht, lag mit 76,10 Euro aber noch knapp unter dem Gesamtdurchschnitt (Chart 3). Zum Vergleich: In den USA haben die Werbetreibenden 91,93 Euro pro Kopf aufgewendet. Insgesamt zeigt sich, dass mit zunehmender Marktreife auch die Pro-Kopf-Investitionen steigen.

Die investitionsfreudigsten Branchen bei den Online-Werbeausgaben

Zum ersten Mal beinhaltet der Report auch eine Übersicht über die Investitionen einzelner Branchen. Demnach haben 2007 die Branchen Unterhaltung & Freizeit, Telekommunikation und Finanzen & Versicherungen am stärksten in Online-Werbung investiert. Insbesondere die Unterhaltungs- & Freizeitindustrie, die am umfangreichsten von allen auf Online-Werbung setzt, hat bei der Vermarktung ihrer Produkte und Angebote die Vorteile von klassischen interaktiven und Social-Media- Formaten im Internet genutzt.

Alain Heureux resümiert: “Unbeeindruckt von einer Verlangsamung der Werbeerlöse in einigen klassischen Medien hat die Online-Werbung ihr Wachstum unvermindert fortgesetzt. Dabei sorgen nicht nur kleinere Ländermärkte, die in ihrer Bedeutung rasant zulegen konnten, für das Wachstum. Auch die reiferen Märkte treiben das Wachstum weiter an, da immer mehr Unternehmen ihre Werbebudgets zu Gunsten der Online-Medien verlagern.“

Nicki Lynas, Senior Manager at PwC ergänzt: „Die Entwicklung in den reiferen Märkten in Europa ist ein Zeichen dafür, dass niemals zuvor so hohe Investitionen von einer immer größeren Bandbreite an Werbetreibenden getätigt wurden.“

Die Pressemitteilung inklusive aller Grafiken finden Sie unter > http://www.bvdw.org/uploads/media/pr_adex_080531_deutsch_final.pdf

Pressekontakt:
Bundesverband Digitale Wirtschaft e.V.
Christoph Salzig, Pressesprecher
Kaistraße 14, 40221 Düsseldorf, Germany
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Mobil: +49 (0)177 85 28 61 6
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