Analyse audiovisueller Inhalte

Typische Fehler, die die Software des Fraunhofer-Instituts für Digitale Medientechnologie IDMT identifiziert, sind etwa die Ausgabe von Mono- statt Stereoton, Vertauschung der Kanäle oder unerwünschte Schwankungen in der Lautstärke. Zudem lassen sich Unschärfen, Standbilder oder auch Über- und Unterbelichtung finden. Im Moment arbeiten die Entwickler daran, dass auch verrauschte Bilder, sichtbare Codierartefakte, eine fehlerhafte 16:9 / 4:3-Umschaltung, Farbverfälschungen oder Synchronitätsprobleme erkannt werden.

Vor allem für Produktionsfirmen bedeutet das automatische Fehler- und Qualitätsmonitoring eine enorme Zeitersparnis beim Sichten von Videomaterial. Arbeitsschritte lassen sich damit automatisieren und Ressourcen einsparen.

Zur IBC präsentieren die Experten des IDMT außerdem eine Technologie zur automatischen Klassifikation von Videomaterial in semantische Kategorien. Die Software analysiert Videos bezüglich bestimmter Eigenschaften wie Genre oder Stimmung. So findet der Fernsehzuschauer auch in einem großen Filmangebot gezielt Videos der Kategorie Thriller. Für Mediatheken und Video-on-Demand-Portale eignet sich die Technologie als Empfehlungssystem für Filme. Auch Sendeanstalten optimieren so ihre Arbeitsabläufe – klassifiziertes Videomaterial lässt sich besser archivieren und schneller finden.

Das Besondere an diesem Analyse- und Empfehlungssystem ist, dass es voll automatisch arbeitet. Statt manuellem Verschlagworten wird durch die semantische Analyse eine automatische Beschreibung von Genre und Stimmung möglich. Neue Suchfunktionalitäten ermöglichen jetzt, sich beispielsweise sein personalisiertes Unterhaltungsprogramm zusammenstellen zu lassen.

Vom 10. bis 14. September zeigen die IDMT-Forscher auf der IBC in Halle 8, Stand C81 wie Software Fehler in Videosequenzen erkennt, die Qualität bewertet und die Videos automatisch klassifiziert.

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Dr.-Ing. Uwe Kühhirt Fraunhofer-Institut

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